Femizide in Deutschland - Unser Datenschutz ist bizarr: Er verhindert die Aufklärung brutaler Verbrechen

In Berlin wurden in dieses Jahr bereits 29 Frauen Opfer eines sogenannten Femizids.<span class="copyright">Sebastian Christoph Gollnow/dpa</span>
In Berlin wurden in dieses Jahr bereits 29 Frauen Opfer eines sogenannten Femizids.Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Hierzulande nimmt man alles sehr genau. Es wird vor allem der Täter geschützt. Doch der Hass auf Frauen steigt. Aber die Reportage im Ersten zu diesem Thema bringt wenig. In 30 Minuten wird ein Fall vorgeführt. Wir erfahren nur die Oberfläche.

Wir lernen Rima A. im Ersten kennen. Ihre Tante Norhan wurde brutal erstochen. Von ihrem Ex-Mann. „Ja, sie ist tot“, sagt Rima. Wir hören von Eifersucht und übersteigerter Besitzsucht.

Der Fall in Berlin, er ist unerhört. Im buchstäblichen Sinn. Drei Mal stach der Täter zu. Femizide sind alltäglich. Nicht nur in der Hauptstadt.

Frauenmorde: beschämend, unwürdig

Knapp 30 Femizide geschehen pro Jahr in Deutschland. Wer einen Führerschein als Frau machen will in manchen Parallel-Gesellschaften – wird bestraft. Wer Gewalt gegen sich anzeigen möchte – wird oftmals nicht ernstgenommen.

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Das Familiengericht Berlin- Kreuzberg ist überfordert, und wie eine Rechtsanwältin sagt: „Es ist auf eine beschämende Art unwürdig.“

Fokus auf die Täter – das ist grundfalsch

Norhan hatte vier Kinder. Ihr Ex-Ehemann akzeptiert die Trennung nicht. Drei Mal wurde der Mann verurteilt. Und dennoch beharrte er darauf: „Ich werde dich umbringen, ich werde deine Seele herausnehmen.“

Das hat er geschafft, auch weil Deutschland so sehr auf Datenschutz pocht. Es sei, so hören wir, „ein sehr tiefer Eingriff“. Der Datenschutz, er verhindert Aufklärung. Das ist bizarr, das ist grundfalsch.

Deutschland muss endlich wieder den Fokus auf die Opfer richten. Und nicht die Täter wegen Datenschutzverordnungen laufen lassen.