Fernglas-Test: Sieger der Stiftung Warentest
Egal ob Sie auf der Bergtour den besten Weitblick haben möchten oder einfach gerne Vögel beobachten: Ferngläser sind dafür hervorragend geeignet. Stiftung Warentest hat im Mai 2022 deswegen 14 Ferngläser zwischen 80 und 800 Euro geprüft – im Test waren lichtschwache und lichtstarke Modelle dabei. Zusätzlich haben wir auch den Testsieger aus Test 8/2019 mit aufgeführt, da er von der Stiftung Warentest im selben Ranking geführt wird. Die Angebote haben wir zuletzt im Juni 2024 für Sie geprüft.
Im Test konnten nur drei Ferngläser in der Gesamtwertung mit "gut" abschneiden. Zwei Modelle waren "befriedigend" und der Rest fiel aufgrund starker Belastung mit Schadstoffen im Tragegurt, Gehäuse oder den Augenmuscheln durch.
Die besten Ferngläser im Test
Das lesen Sie in diesem Artikel: Die Top-Empfehlungen von Stiftung Warentest sehen Sie in einer Übersicht, daraufhin stellen wir Ihnen die Ferngläser detailliert vor. Im Anschluss geben wir eine Preis-Leistungs-Einschätzung, erklären das Testverfahren und versorgen Sie mit hilfreichen Informationen zu den Ferngläsern. Zum Schluss klären wir alle wichtigen Fragen: Worauf Sie beim Kauf achten sollten, was Vergrößerung und Stärke bedeuten und wie Sie Ihr Fernglas am besten pflegen.
Den vollständigen Test lesen Sie kostenpflichtig bei Stiftung Warentest.
Testsieger Fernglas: Swarovski CL Pocket 10x25
+ Keine Schadstoffe
+ Faltbar
+ Leicht und robust
+ Wasserdicht
- Teuer
- Naheinstellung nur „befriedigend“
Das Swarovski CL Pocket 10x25 ist ein leicht zu handhabendes Fernglas, das im Test mit der Gesamtnote „gut“ (1,9) überzeugt. Wer sich für dieses Modell entscheidet, muss bei einem Preis von knapp 800 Euro ganz schön tief in die Tasche greifen. Dafür beeindruckt es mit einer guten Bildhelligkeit und einem anständigen Sehfeld. Auch Kontrast und Bildschärfe können sich sehen lassen. Zudem ist es klein, robust und durch sein geringes Gewicht perfekt für Wanderungen oder Bergtouren geeignet.
Im Test zählt es zusammen mit zwei anderen Modellen zu den wenigen Ferngläsern, die in der Schadstoffanalyse hervorragend abschneiden und keine bedenklichen Substanzen enthalten. Zudem sticht es als einziges Modell im Test heraus, das sowohl wasser- als auch spritzgeschützt ist – so können Sie es bedenkenlos auch bei schlechtem Wetter auf Ihre Erkundungstour mitnehmen.
Durch seine kleine Objektivöffnung ist das Swarovski CL Pocket 10x25 trotz hochwertiger Linse lichtschwach und braucht somit bei der Benutzung ausreichend (Tages-)Licht, um ein gutes Bild zu erzeugen. Für die Dämmerung mit schlechten Lichtverhältnissen ist es daher eher nicht geeignet. Außerdem könnte die Bildschärfe auf kurzer Distanz etwas besser sein.
Preistipp Ferngläser: Nikon Aculon T02 10x21
+ Sehr gute Haltbarkeit
+ Sehr preiswert
+ Sehr leicht
- Enthält Schadstoffe
- Optische Eigenschaften nur mittelmäßig
Mit einem Preis von gerade einmal rund 80 Euro geht das Nikon Aculon T02 10x21 bei uns als klarer Preissieger hervor. Damit ist es im Vergleich zu den anderen Modellen das günstigste Fernglas im ganzen Test. Leider schneidet es durch seine hohen Werte an schädlichen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (kurz: PAK) in der Gesamtwertung nicht ganz so gut ab, was im Test sogar zu einer Abwertung führt. PAK gehören zu den schädlichen Stoffen, die Krebs erregen können. So holt sich das Aculon im Qualitätsurteil nur ein „befriedigend“.
Auch die optischen Eigenschaften des lichtschwachen Fernglases lassen etwas zu wünschen übrig: Schärfe und Kontrast sind eher mittelmäßig und besonders das Sehfeld könnte um einiges größer sein. Bildhelligkeit und Naheinstellungen haben die Prüfer der Stiftung Warentest ebenfalls nicht überzeugt. Dafür punktet das Fernglas mit einer guten Handhabung und einer großartigen Haltbarkeit. Zudem ist es mit seinen 87 x 89 x 49 mm (L x B x H) und seinem geringen Gewicht von 190 g ideal für unterwegs geeignet.
Bestes Fernglas für Vogelbeobachtung: Canon 10X30 IS II
+ Ohne Schadstoffe
+ Sehr robust
- Lässt sich nicht so gut transportieren
- Sehfeld und Naheinstellung nur befriedigend
Das Canon 10X30 IS II ist ein lichtschwaches Fernglas, das als alleiniger Testsieger aus test 8/2019 hervorging. Die Gesamtnote im Test war „gut“ (2,0). Zudem war es das einzige Fernglas im damaligen Test, das nicht mit schädlichen und vermeintlich krebserregenden Stoffen im Tragegurt, Gehäuse oder Augenmuscheln belastet war.
Die optischen Eigenschaften wurden ebenfalls "gut" bewertet. Hier fiel vor allem die Abbildungsleistung und das Okular, also Lage und Durchmesser der Austrittspupille, sehr positiv auf. Der batteriebetriebene Bildstabilisator sorgt für ein ausgezeichnetes, ruhiges Bild. Auch die Lichtdurchlässigkeit war sehr zufriedenstellend. Lediglich bei den Punkten der Naheinstellung und des Sehfeldes gab es nur ein "befriedigend". Letzteres bildet die maximale Größe von abgebildeten Gegenständen ab.
Zwar ist das Canon 10X30 IS II aufgrund seiner Größe und des Gewichts von 635 Gramm nicht ganz einfach in jede Tasche zu stecken – der batteriebetriebene Bildstabilisator sorgt für einiges an Gewicht. In den Punkten Handhabung, Haltbarkeit und vor allem Schadstoffe gab es ansonsten jedoch nichts zu bemängeln.
Das lichtschwache Canon 10X30 IS II ist zwar nicht das kompakteste Fernglas, überzeugt jedoch in nahezu allen Aspekten. Es zählt zu den teureren Modellen im Test, bietet dafür aber hervorragende Qualität und eine lange Lebensdauer – und das ganz ohne Schadstoffe.
Bestes Fernglas mit Bildstabilisator: Canon 10x20 IS
+ Keine Schadstoffe
+ Verhältnismäßig leicht
+ Mit Bildstabilisator
- Kleines Sehfeld
- Keine gute Haltbarkeit
Das Canon 10x20 IS ist mit 442 g deutlich leichter als sein Schwestermodell 10x30 IS II und besitzt ebenfalls einen Bildstabilisator. Im Test schneidet es mit der soliden Gesamtnote „gut“ (2,3) ab und befindet sich dabei unter den drei Modellen, die komplett ohne gefährliche Stoffe auskommen. Beim Rest der Ferngläser haben die hohen Schadstoffwerte in den Gehäusen, Augenmuscheln und Trageriemen entweder zu Abwertungen oder zu der Benotung „mangelhaft“ geführt.
Es gehört wie sein Schwestermodell zu den hochpreisigen Modellen. Die Handhabung des lichtschwachen Fernglases ist sehr einfach. Allerdings könnte die Haltbarkeit etwas besser sein. Im Bereich Schärfe und Kontrast erzielt es hervorragende Werte. Auch die Bildhelligkeit kann sich sehen lassen. Zwar kann es Motive auf geringer Entfernung vernünftig vergrößern, jedoch ist das Sehfeld ziemlich klein geraten. Dadurch kann die Motivsuche und Orientierung sehr mühsam werden. Insgesamt ist das Fernglas mit seinem Bildstabilisator vielseitig einsetzbar und für Erkundungstouren in der Natur ideal geeignet.
Ferngläser im Test: So testet Stiftung Warentest
Stiftung Warentest Ferngläser Test: So testet Stiftung Warentest
Für diesen Beitrag hat eine Fachredakteurin die Testergebnisse der Stiftung Warentest analysiert und eingeordnet. Die Wertungen der Verbraucherschutzorganisation geben wir exakt wieder, stellen sie aber in einen anwenderorientierten Kontext für die Leserschaft. Zudem bereiten wir die Ergebnisse der Stiftung Warentest mit einer ausführlichen Kaufberatung auf. Die Produkte sind nicht im CHIP-Testcenter geprüft worden.
Die Ferngläser wurden von Stiftung Warentest im Zeitraum von September bis November 2021 anonym eingekauft. Im Fernglas-Test wurde wie folgt vorgegangen, um die ausgewählten lichtschwachen und lichtstarken Ferngläser mit einer Preisspanne von 80 bis 800 Euro zu testen:
Optische Eigenschaften: Hier waren fünf Experten am Werk, die mit geschulten Augen insbesondere die Punkte Abbildungsleistung, Okular, Lichtdurchlässigkeit, Naheinstellung und das Sehfeld bewerteten. Die optischen Eigenschaften machten 60 % des Gesamttestergebnisses aus.
Handhabung: Die Gebrauchsanleitung wurde von den fünf Testern ebenso bewertet wie die Einfachheit der Benutzung und der Transport. Anteil des Punktes Handhabung an dem Gesamttestergebnis: 20 %.
Haltbarkeit: Ferngläser müssen bei regelmäßigem Gebrauch viel aushalten. Deswegen wurden Punkte wie trockenes und feuchtes Wetter mit unterschiedlicher UV-Bestrahlung und Regen in verschiedenen Stärken simuliert. Waren die Ferngläser wasserdicht, wurden sie auf einen Tauchgang mitgenommen. Die Haltbarkeit machte 15 % des Gesamttestergebnisses aus.
Schadstoffe: Eigentlich ein Punkt, der nur mit 5 % in das Gesamttestergebnis mit einfloss. War das Testergebnis in diesem Punkt allerdings „mangelhaft“ (ab 4,6), konnte das Gesamttestergebnis nicht besser sein.
Wie viel muss ich für gute Ferngläser ausgeben?
Die im Test geprüften Ferngläser liegen preislich zwischen etwa 80 und 800 Euro. Abgesehen von den Abwertungen aufgrund von Schadstoffbelastungen schneiden die günstigeren Modelle auch bei den optischen Eigenschaften und der Handhabung eher schlecht ab. Das bedeutet konkret: Wer ein qualitativ hochwertiges Fernglas möchte, muss bereit sein, tiefer in die Tasche zu greifen.
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Was sind Ferngläser und wie funktionieren sie?
Ferngläser ermöglichen es, weit entfernte Objekte in vergrößerter und gestochen scharfer Form zu betrachten, was mit bloßem Auge oft nicht möglich ist. Ihre Funktionsweise ähnelt der eines binokularen Fernrohrs, da sie mithilfe separater optischer Pfade eine bessere Sicht auf entfernte Objekte bieten. Ein Fernglas besteht aus verschiedenen optischen Komponenten, darunter lichtstarke Linsen und Okulare, die es ermöglichen, Objekte mit Vergrößerungen von 1-fach bis hin zu 12-fach oder sogar mehr zu betrachten. Während es mittlerweile auch digitale Ferngläser gibt, sind die klassischen analogen Modelle nach folgendem Prinzip aufgebaut: Sie verfügen über ein Objektiv, das mehrere Linsen enthält, ein Prismensystem mit zwei oder drei Prismen und ein Okular, das ebenfalls mehrere Linsen enthält.
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Welche Arten von Ferngläsern gibt es?
Beim Kauf eines Fernglases werden Sie häufig auf die Worte „lichtschwach“ und „lichtstark“ treffen. Dies ist eine grundsätzliche Frage, die sich nach dem gewünschten Anwendungsgebiet richtet und die Sie vor dem Kauf klären sollten:
Worauf muss ich achten beim Kauf von Ferngläsern?
Es gibt viele verschiedene Fernglasmodelle – welches für Sie das richtige ist, sollten Sie sich bereits vor dem Kauf überlegen. Lassen Sie dabei folgende Punkte mit in Ihre Überlegungen mit einfließen:
Was sind Alternativen zu Ferngläsern?
Es gibt einige Produkte, die sich gut als eine Alternative zum Fernglas eignen und denselben Effekt erzielen können.
Welche Vergrößerung oder Stärke sollte ich beim Fernglas wählen?
Die Wahl der Vergrößerung eines Fernglases sollte von Ihrem geplanten Verwendungszweck abhängen. Insbesondere, wenn Sie detailreiche oder kleine Objekte wie Vögel oder andere Tiere beobachten möchten, empfehlen wir ein Fernglas mit hoher Vergrößerung.
Die Vergrößerung, auch Stärke genannt, wird mittels der ersten Zahl, die Sie auf einem Fernglas finden, angegeben. Ein Beispiel ist die Stärke 10X30. Haben Sie ein solches Fernglas, können Sie ein Motiv 10 aufs Zehnfache vergrößern. Fokussieren Sie mit einem 10X30 Fernglas einen Vogel, der 30 Meter entfernt sitzt, so sehen Sie ihn im Fernglas so groß, als wäre er nur 3 Meter entfernt. Mit sehr starken Ferngläsern können Sie aber auch den Nachthimmel wunderbar betrachten. Achten Sie darauf, dass Sie dafür auch zu einem lichtstarken Fernglas greifen.
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Welches Fernglas eignet sich für Naturbeobachtung?
In der Natur kommt es oftmals auf die Details an. Hat der Käfer nun vier oder sechs Punkte? Wenn Sie sich gerne in der Natur aufhalten und ein entsprechendes Fernglas wünschen, sollte Ihr Fernglas entsprechend stark sein. Je größer die Vergrößerung Ihres Fernglases, umso mehr Details können Sie sich auch über eine weite Strecke sehen. Gut ist eine Vergrößerungsleistung um mindestens das Achtfache. Wollen Sie ein Fernglas, das um das Zehnfache oder mehr vergrößert, achten Sie darauf, dass es einen eingebauten Bildstabilisator hat, denn einen so großen Zoom können Sie von Hand kaum mehr ruhig halten.
Der andere wichtige Punkt in der Naturbeobachtung ist die Lichtstärke. Wir empfehlen Ihnen ein lichtstarkes Fernglas. So können Sie auch bei einsetzender Dämmerung noch kontrastreiche, helle Bilder durch Ihr Fernglas sehen.
Diese Punkte wirken sich natürlich auf die Größe und das Gewicht Ihres Fernglases aus. Testen Sie im Laden, ob Ihnen Ihr Wunsch-Fernglas nicht vielleicht zu schwer ist. Zudem sollte es wasserfest oder wenigstens spritzwassersicher sein, damit auch bei leichtem Regen keine Gefahr für Ihr Fernglas droht.
Die wichtigsten Fragen zu Ferngläsern auf einen Blick
Wie viel kostet ein gutes Fernglas?
<p>Ein gutes Fernglas kann gut 500 Euro oder mehr kosten. Diese haben aber auch einiges zu bieten, sind bestenfalls nicht mit Schadstoffen belastet und haben starke optischen Eigenschaften.</p>
Was für ein Fernglas brauche ich?
<p>Je nach Anwendungsgebiet sollten Sie Ihr Fernglas wählen. Benutzen Sie es nur gelegentlich, reicht eines mit 7-facher Vergrößerung, z.B. ein 7X50. Wollen Sie es auf Bergtouren mitnehmen, ist es sinnvoll, ein faltbares und platzsparendes Modell zu kaufen. Wollen Sie hingegen Naturstudien betreiben, sollten Sie zu einem Fernglas mit mind. 10-facher Vergrößerung und Bildstabilisator greifen.</p>
Welches Fernglas ist besser: 7x50 oder 10x50?
<p>Das ist eine kleine Glaubensfrage. Ein 7X50 Fernglas hat eine 7-fache Vergrößerung bei einem Objektivdurchmesser von 50mm. Für die meisten Menschen ist das ausreichend. Holen Sie sich ein 10X50-Fernglas, ist der Bildzoom so groß, dass Sie einen Bildstabilisator benötigen. Dieser macht ein Fernglas meist sehr schwer. </p>
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