Feueralarm beim "perfekten Dinner": Gastro-Profi versinkt im Chaos
Feueralarm in Wien! Den Auftakt von "Das perfekte Dinner" (VOX) in der Donaustadt bestreitet ein Ex-"Chef de Rang" mit sympathischer Selbstironie. "Ich bin eher minimal strukturiert", beschreibt Dominic (29) seine Arbeitsweise. Oder wie sich noch zeigen wird: "Ich bin ein kompletter Chaot."
"Mein ganzes Leben ist ein Durcheinander, mir passieren tollpatschige Sachen", aber genau das mache seinen Charakter aus: Der fröhliche Dominic aus Wien lässt sich von gar nichts aus der Ruhe bringen. Dabei lebt der ausgebildete Restaurant-Fachmann, der es in der österreichischen "Haubenküche" (Sterne-Niveau) bis zum "Chef de Rang" brachte, durchaus am Limit.
Trotz ausgeprägter Höhenangst half der leidenschaftliche Barista einst in Kuba auf 2.000 Metern bei der Kaffeeernte. Und ignorierte aufgrund akuten Verliebtseins ein zweites Symptom: Ungeachtet seiner Katzenhaar-Allergie schlief er neben der Katze seines Freundes Sascha ("Mein Gesicht schwoll ganz schön an"). Mittlerweile nimmt Dominik Allergiker-Tabletten und zieht ein positives Fazit aus seinen Abenteuern: "Ich hab's überlebt." Auch sein Menü birgt Risiken - wo gab es beispielsweise schon mal Rindergulasch zur Vorspeise?
Vorspeise: Zucchini-Quiche - Grün / Gelb / Rot
Hauptspeise: Dominics Zucchini-Risotto - Lachs / Spinat / Ziegenkäse
Nachspeise: Kaffee / Creme brûlée
"So macht man Karamell schon mal nicht"
Mit "minimaler Struktur", aber viel Leidenschaft kocht sich der heutige Regionalmanager im Einzelhandel durch sein aus vielen Komponenten zusammengesetztes Menü. Bereits die Vorspeise weist neben Quiche, Rote-Bete-Creme und blanchierten Erbsen auch fünf Stunden geschmortes Rindergulasch auf Kartoffelstampf mitsamt Jus auf. "Mir ist das bisschen viel", merkt Martina (32) an und hält diese Meinung auch über den Hauptgang (Lachsfilet auf Cremespinat und Ziegenkäse mit Zucchini-Parmesan-Risotto) aufrecht. Kann es das Dessert noch herausreißen?
Vom Show-Effekt her allemal. Als sich der Zucker in der heißen Butter immer dunkler färbt, gibt es entsprechende Sounds aus dem Rauchmelder. "So macht man Karamell schon mal nicht", bemerkt der gut gelaunte Gastgeber, der gekonnt die Batterie aus dem Alarm schlagenden Gerät nimmt. So elegant klappte das allerdings nicht immer: "Einmal hab ich so ein Ding von der Decke geschlagen, damit es aufhört."
Am Schluss ist auch die Creme brûlée ein Kompromiss: "Ein bisschen zu schaumig, wie eine Eierspeise", mokiert sich Bine (51). Auch Youngster Lukas (24) empfindet sie wohlschmeckend, aber "wässrig". Die dazu gereichten Cookie-Crumbles "hätte ich nicht gebraucht", gesteht Thom (42). Und so erzielt Dominic an diesem Abend "tollpatschige" 30 Punkte - und ganz, ganz hohe Sympathiewerte.