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Filiale: Postbank auf der Aachener Straße schließt – Einzelhändler sollen einspringen

Die Postbankfiliale auf derAachener Straße schließt im Mai ihre Pforten.

Ein paar Monate noch, dann verschwindet das gelbe Leuchten von der Aachener Straße 563. Die Postbankfiliale schließt im Mai ihre Pforten. Das Unternehmen war zu dem Schluss gekommen, der Bedarf in Braunsfeld sei nicht hoch genug. Damit aber verliert das Viertel nicht nur eine Anlaufstelle für Bankdienstleistungen, sondern auch für den Paket- und Briefmarkenservice der Deutschen Post. Die Post hat ihre Dienstleistungen bislang in einer Kooperation mit der Postbank in der Filiale an der Aachener Straße angeboten. Suche nach einem neuen Partner bleibt ergebnislos Derzeit sucht sie nach einem neuen Partner, einem Einzelhändler, der möglichst das Gesamtservicepaket beider Unternehmen übernimmt. „Wo sich die Postbank zurückzieht, sorgen wir dafür, dass wir einen anderen Kooperationspartner finden“, sagt Rainer Ernzer, Pressesprecher der Deutschen Post. „Und wenn wir einen Partner gefunden haben, ist es immer unser Ziel, dass er sämtliche bisherigen Dienstleistungen, also die Paket- und die Basisgelddienstleistungen, eins zu eins übernimmt“, ergänzt sein Kollege Achim Gahr. Bislang blieb die Suche nach einem Partner ergebnislos. Das sieht die Post gelassen: „Wo es Einzelhandel gibt, finden wir eigentlich immer jemanden“, hat Ernzer aus Erfahrung gelernt. Braunsfelder Geschäftsleute sind angespannt Die Braunsfelder Geschäftsleute sind weniger entspannt: „Hier gibt es niemanden, der sich vorstellen kann, diesen Service zusätzlich zu seinem Geschäft noch zu stemmen“, sagt Ines Buschmann, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Brauns-feld, die aus 70 Geschäftsleuten und Freiberuflern besteht. „Wenn die Filiale im Mai schließt, müssten ja allmählich Verträge für eine Nachfolgeregelung geschlossen werden.“ Im Viertel wächst die Sorge, dass die Menschen künftig für die Paket- und Gelddienstleistungen bis in die Landmannstraße nach Neuehrenfeld reisen müssen. Das ist ein strammer Fußweg von 20 Minuten, den viele ältere Menschen kaum bewältigen können. Die Interessengemeinschaft Braunsfeld hat mehr als 3700 Unterschriften für den Erhalt der Post gesammelt. Und der Vermieter der bisherigen Postbank-Räume, Udo Lammerting, hat angeboten, die Fläche von derzeit 350 Quadratmetern um fast ein Drittel zu verkleinern. So würde sich die Mietbelastung für denjenigen reduzieren, der die Filiale übernimmt. Die Postfiliale ist unentbehrlich Auch Politiker erheben ihre Stimme: Die Filiale sei beispielsweise für die Bewohner des Altenheims Clarenbachstift unersetzlich, betont CDU-Ortsverbandsvorsitzende Marliese Berthmann. Die bisherige Postbank-Filiale befindet sich gegenüber dem Seniorenheim. Dass sie bleiben müsse, fordern auch zwei Bundespolitiker: Volker Beck, Bundestagabgeordneter der Grünen, versucht die Vorstände der Postbank und Deutschen Post mit einem Schreiben umzustimmen. Der Kölner Bundestagsabgeordnete Heribert Hirte (CDU) hat einen Gesprächstermin mit Mitarbeitern der Deutschen Post ausgemacht, um dafür zu werben, dass die Post an alter Stelle eine eigene Filiale betreibt. Deutsche Post betreibt keine eigenen Filialen mehr „Die Nachfrage nach Post- und Bankdienstleistungen in Braunsfeld ist viel zu hoch, um sie als Einzelhändler quasi nebenbei abzuarbeiten“, begründet Hirte. „Außerdem sind viele der Ladengeschäfte rund um die Aachener Straße zu klein, um etwa Pakete bis zur Abholung einzulagern.“ Doch die Deutsche Post selbst schließt aus, dort eine Zweigstelle anzubieten. „Wir betreiben keine eigenen Filialen mehr“, sagt Rainer Ernzer, „und deswegen eröffnen wir auch keine.“ Der Briefmarkenverkauf und die Paketdienstleistungen seien einfach nicht lukrativ genug, um nur dafür einen Standort zu eröffnen. Deswegen suche die Post grundsätzlich einen Kooperationspartner – wie eben die Postbank – oder einen Einzelhändler, der ihren Service mit anbietet. Dienstleistungen sollen bei Einzelhändler angeboten werden Da die Post aber verpflichtet ist, „ab einer Einwohnerzahl von 2000 Menschen pro Stadtviertel dafür zu sorgen, dass wir vor Ort unsere Dienstleistungen anbieten“, so Erzner, gebe es im ärgsten Fall die Möglichkeit, eine „Interimsfiliale“ einzurichten, also übergangsweise alle Dienste an einem Ort im Viertel bereitzuhalten. Langfristig müsste aber auch in diesem Fall ein neuer Partner gefunden werden. Da die Postbank sich aus Braunsfeld zurückgezogen hat, werde dort weiter nach einem Einzelhändler gesucht, sagt Erzner. Falls sich ein Geschäftsmann oder eine Geschäftsfrau dazu bereit erklärt, den Brief- und Paketservice der Post zu übernehmen, ist es gut möglich, dass er oder sie auch die Basisgelddienstleistungen der Postbank mit anbietet. Doppelte Kooperation bringt viele Vorteile Eine solche doppelte Kooperation ist nach Auskunft des Unternehmens durchaus üblich. „Es existierten bereits 4500 Partner, die unseren Service für uns anbieten“, schildert Ralf Palm, Pressesprecher der Postbank. Dabei handele es sich um Dienstleistungen wie Überweisungen, die Eröffnung eines Girokontos oder das Einzahlen von Geld. Nur für Beratungsgespräche müssten die Braunsfelder in eine offizielle Postbank-Filiale in einem andere Viertel fahren. Eines können die Postbankkunden jedenfalls künftig in ihrem Stadtteil weiter erledigen: kostenfrei Geld abheben. Die Postbank ist als Tochter der Deutschen Bank auch in deren „Cash Group“. Kunden können also auch den Geldautomaten der Deutschen Bank an der Aachener Straße nutzen....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta