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Film: Dämonen, die nicht weichen wollen: "A Beautiful Day"

Lynne Ramsays eigenwilliger Thriller stellt das ganze Genre auf den Kopf. Und Joaquin Phoenix glänzt mit einer Parforce-Performance.

Man meint sie längst zu kennen, all die Profikiller, die die Leinwand bevölkern und im Thrillerfach längst ein eigenes Subgenre begründet haben. All die einsamen Kämpfer, die nur ihren Auftrag erfüllen, bis sie einen zu persönlich nehmen und vom Jäger zum Gejagten werden. Ein paar davon wurden Klassiker wie "Léon der Profi" oder "Point Blank", ein Großteil aber ist Ware von der Stange, bei der die immergleichen Plots ermüdend vorhersehbar repliziert werden.

Aber da gibt es nun einen, der das ganze Genre komplett auf den Kopf stellt: "A Beautiful Day". Wohl kein Zufall, dass der Film von einer Frau gedreht wurde. Killer-Thriller, das gilt gemeinhin als Männerkino. Bei der britischen Regisseurin Lynne Ramsay aber bekommt das ausgelutschte Genre einen ganz anderen Fokus. Der einsame Kämpfer ist hier von Anfang an eine müde, ausgebrannte, ja somnambule Figur. Kein typischer Killer. Der Mann mit dem Allerweltsnamen Joe (Joaquin Phoenix) versteht sich als Kinder-Retter.

Bild Nr. 1:
Joe (Joaquin Phoneix) entledigt sich seiner Opfer Constantin Film

Einer, der entführte und missbrauchte Minderjährige aufspürt. Dafür setzt er nicht die üblichen Schusswaffen des Genres ein. Der Mann benutzt vielmehr einen Hammer, ein im Grunde archaisches Werkzeug, und geht dabei äußerst brachial vor. Da gibt es auch nicht die sonst übliche Distanz zwischen Täter und Vollstrecker, die die Gewalt relativieren könnte.

Dieser Joe aber, das zeigen irritierende Rückblenden, die wie Erinnerungsfetzen ins Geschehen geschnitten sind, ist selbst als Kind missbraucht worden, vom eigenen Vater...

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