Film: Fatih Akin traut sich erst mal nicht mehr in die Türkei

Hat seinen Film erst mal zurückgezogen und dann noch mal ganz neu konzipiert: Regisseur Fatih Akin

Im Mai wurde "Aus dem Nichts", der neue Film von Fatih Akin, auf den Filmfestspielen von Cannes gefeiert. Im August, einen Tag vor seinem 44. Geburtstag, wurde dann entschieden, dass der Film als deutscher Beitrag ins Oscar-Rennen geschickt werden soll. Das ist Balsam für den in Hamburg lebenden Filmregisseur. Hat ihn doch der finanzielle Misserfolg von "The Cut" , seinem Film über den Genozid an den Armeniern, verunsichert und bei dem Drehbuch an "Aus dem Nichts", seiner Aufarbeitung der NSU-Morde, ins Stocken gebracht.

Er hat dann erst mal "Tschick" verfilmt, damit wieder einen Treffer gelandet. Und dann mit alter Selbstsicherheit das Projekt noch mal ganz neu aufgerollt. Das alles erzählt er nun aufgeräumt im Hotel de Rome, wohin er für ein paar ausgewählte Gespräche nach Berlin gekommen ist.

Gratulation, Herr Akin. Ihr Film wurde vom deutschen Komitee ins Rennen um den Auslands-Oscar geschickt. Wie fühlt sich das an?

Fatih Akin: Aufregend. Das ist gerade eine irre Zeit, so was erlebt man ja nicht alle Tage.

Rüstet man sich da schon für die Oscar-Verleihung, oder ist das noch lange hin?

Na klar. Darauf muss man sich schon einstellen. Ob man überhaupt nominiert wird. Und was das bedeutet. Ich bin ja keine Maschine, ich kann das nicht einfach abstellen. Ich bin auch nicht so geübt in Meditation, dass ich mich auf anderes konzentrieren kann. Am besten hilft die Arbeit. Mein nächster Film wird "Der goldene Handschuh" nach Heinz Strunk. Wieder eine Literaturverfilmung, wie "Tschick"...

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