Film: Eine Frau legt sich mit allen an: Das ist oscar-verdächtig

Frances Mcdormand brilliert in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“. Und liefert sich einen privaten Feldzug gegen die Polizei.

Mildred Hayes ist eine von Gram und Wut getriebene Frau. Sie arbeitet im Souvenirshop von Ebbing in Missouri, einem kleinen Dorf im Mittleren Westen der USA. In der ländlichen Heimat der weißen Arbeiterklasse. Im Herzen von Trump-Country also. Und Mildred ist verärgert. Richtig verärgert.

Man sieht es in jeder Falte ihres lebensgegerbten Gesichts. Man sieht es an ihrem blauen Overall, den sie trägt wie einen Kampfanzug. Sieben Monate ist es her, seit ihre Tochter brutal vergewaltigt und ermordet wurde. Und noch immer ist die örtliche Polizei keinen Schritt weiter.

Ungewöhnliche Mittel des Protests

Mildred, Anfang 50, lebt zusammen mit dem halbwüchsigen Sohn, der die innere Qual der Mutter nur schwer erträgt. Der Ehemann hat sie nach dem Tod der Tochter verlassen. Wegen einer erheblich Jüngeren. Mildred will endlich wissen, wer ihre Tochter vergewaltigt und ermordet hat. Da fallen ihr an der Zufahrtsstraße nach Ebbing drei ausrangierte, verwitterte Werbetafeln wieder auf.

Sie mietet sie. Sie lässt sie auf blutrotem Grund beschriften. "Vergewaltigt, während sie starb" steht in großen Lettern auf der ersten Tafel. "Und immer noch keine Festnahmen" auf der zweiten. Auf der dritten klagt sie den örtlichen Polizeichef persönlich an: "Wie kommt das, Chief Willoughby?" Und das konservativ kleinstädtische Leben gerät aus den Fugen.

Bild Nr. 1:
Die Polizisten vor den Mahntafeln: ratlos 2017 Twentieth Century Fox

Der irisch-britische Regisseur Martin McDonagh hatte 2008 mit dem furiosen schwarzhumorigen Thriller "Brügge sehen … und sterben?" erstmals auf sich aufmerksam ...

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