Film: Gibst du den kleinen Finger: Ein Alien nimmt die ganze Hand

Im Kinofilm „Life“ macht ein außerirdisches Wesen Hatz auf Stars. Das ist gelebte Fremdenfeindlichkeit – war aber anders gemeint.

"Alien" oder "Arrival". Das sind die ­beiden Pole bei der Gretchenfrage des Science-Fiction-Films: Wie hältst du's mit den Außerirdischen? Das erst vor vier Monaten gestartete Drama "Arrival" zeigte eine vorsichtige, friedliche Kontaktaufnahme mit einer fremden Spezies. Kein Effekte-Spektakel, eher ein wissenschaftlicher Exkurs mit geradezu philosophischen Ansätzen.

Solche freundlichen Annäherungen mit Wesen aus einer anderen Welt freilich sind die große Ausnahme im Kino. Man muss schon weit zurückgehen, um ähnliche Beispiele zu finden. Die grundlegende Welt(en)offenheit im "Star Trek"-Universum etwa. Steven Spielbergs "Unheimliche Begegnung der dritten Art" oder auch sein "E.T.", die, wenn man so will, Kinderversion dieser Utopie.

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Die meisten Werke des Genres zeichnen die Extraterrestrier stattdessen als böswillig-aggressiven Feind, den es zu bekämpfen gilt. Wie in all den B-Movies der 50er-Jahre, in denen sie eine klare Metapher auf den Gegner im Kalten Krieg waren. Wie später in Ridley Scotts Klassiker "Aliens", der das Genre prägte und zahllose Fortsetzungen und Nachahmungen heraufbeschwor. Oder auch "Krieg der Welten", wo selbst Spielberg seine eigenen, optimistischen Frühwerke radikal zurücknahm. Der englische Begriff "Alien", der eigentlich wertfrei den Fremden bezeichnet, mutierte durchs Kino zum Inbegriff des Bösen.

Alien oder Arrival: Das sind denn auch die Pole, zwischen denen sich das jüngste Außerirdischen-Spektakel aus Hollywood, "Life", positionieren muss. Dabei s...

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