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Film: Hans Weingartner: „Man fühlt sich nur noch verarscht“

Regisseur Hans Weingartner konnte nach langem Kampf endlich ein Herzensprojekt realisieren. Und schimpft über die deutsche Filmförderung

Hans Weingartner fährt zum Interview mit seinem Wohnmobil vor. Und klappt Campingstühle davor auf. Nein, er ist nicht auf dem Weg in den Urlaub. In diesem Gefährt hat er „303“ gedreht, den schönsten Liebesfilm des Jahres, der am 19. Juli ins Kino kommt und für den der 40-Jährige beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen als Regisseur des Jahres ausgezeichnet wird. In „303“ fahren Mala Emde und Anton Spieker als Zufalls-Fahrgemeinschaft durch halb Europa und kommen sich dabei näher. Der Dreh auf engstem Raum mit kleinster Crew war optimal für den Film. Aber anders auch gar nicht machbar: Obwohl Weingartner für Filme wie „Das weiße Rauschen“ und „Die fetten Jahre sind vorbei“ zahllose Preise einheimste, hat er auch für sein jüngstes Werk keinerlei Filmförderung erhalten. Die fetten Jahre, sie sind auch nach all den Erfolgen noch immer nicht angebrochen für den Berliner Regisseur. Ein Umstand, über den er ziemlich sauer ist.

Herr Weingartner, Ihr letzter Film ist sieben Jahre her. Warum hat das so lange gedauert?

Bild Nr. 1:
Auch ein Sinnbild: Der Regisseur am Steuer Anikka Bauer

Hans Weingartner: Ich brauche einfach so lange, bis ich die Filme finanziert kriege, trotz meiner Erfolge. In den 17 Jahren, die ich das jetzt schon mache, habe ich z.B. noch kein einziges Mal Förderung vom Gremium der Filmförderungsanstalt (FFA) bekommen. Da fühlt man sich manchmal echt nur noch verarscht. Ich leide sehr, wenn ich meine Crew nicht ordentlich bezahlen kann. Mit wenig Geld dauert alles viel länger. Aber so sind halt die Förderstrukturen in Deutschl...

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