Film: Wenn keiner dich haben will
Zweifellos gehört Denzel Washington zu den ganz Großen in Hollywood. Acht Oscarnominierungen unterstreichen das. Lässt man aber die Filme, für die er nominiert wurde, Revue passieren – von "Malcolm X" über "Training Day" bis zu "Flight" – zeigt sich ein bestimmtes Muster: Sehenswert sind die Filme deshalb, weil Denzel Washington darin sein Bestes gibt. Das spiegelten auch die n Oscar-Verleihungen wieder: In der wichtigsten Kategorie des "besten Films" konkurrierten seine Filme so gut wie nie.
Auch in "Roman J. Israel, Esq." ist es wieder so. Washington verkörpert einen in die Jahre gekommenen Anwalt, der die längste Zeit seines Lebens als fleißiger Sonderling in einer Zwei-Mann-Kanzlei gearbeitet hat. Als sein Chef stirbt, gerät Romans Leben ins Wanken: Er ist zu unerfahren im Auftritt vor Gericht, um allein weitermachen zu können.
Der Star des Films läuf tzu voller Form auf
Das Angebot des glatten Business-Anwalts George (Colin Farrell), der sich sein enzyklopädisches Wissen zu Diensten machen möchte, lehnt er ab. Als er seine weitreichende Erfahrung im Kampf gegen Entrechtung jungen Bürgerrechtlern zur Verfügung stellen will, will ihn auch dort niemand haben. In seinem gesamten Auftreten erscheint Roman wie aus der Zeit gefallen. Und das, obwohl das, wofür er sich einsetzt, etwa die Vertretung der Schwarzen im amerikanischen Prozessverfahren zu verbessern, absolut aktuell sind.
Im Porträt dieses Mannes, der das Richtige will, dem aber niemand folgen mag, läuft Washington zu vo...