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Film: Ein leider sehr verklärtes Denkmal: "Solange ich atme"

In seinem Regiedebüt wagt der Motion-Capture-Experte Andy Serkis den Spagat, ein Behinderten-Drama als Feelgood-Movie zu erzählen.

Ein Behinderten-Drama als Feelgood-Movie? Das klingt mehr als gewagt, doch genau diesen Spagat wagt dieser Film. Anfangs denkt man noch, die Postkartenbilder von dem jungen Paar, das sich gerade kennen lernt, werden nur so kitschig inszeniert, damit der Bruch – wenn der junge Mann plötzlich beim Tennis strauchelt, die erschütternde Diagnose Polio erhält und bald vom Hals abwärts gelähmt ist – umso härter ausfällt.

Aber im Gegenteil: Auch der Rest des Films, wenn Robin Cavendish (Ex-"Spider Man" Andrew Garfield) nicht mehr leben will, aber seine Frau Diana (Claire Foy aus "The Crown") ihn überzeugt, um ihret- und ihres Sohnes willen nicht aufzugeben, wenn Cavendish im aseptischen Krankensaal an ein Beatmungsgerät gefesselt ist und schließlich einen einsamen Kampf beginnt, trotz seiner Behinderung nicht wie ein Gefangener im Krankenhaus dahinzusiechen – dann wird auch all das in schönste Aufnahmen und Stimmungsbilder getaucht.

Bild Nr. 1:
Ex-Spider Man Andrew Garfield und „The Crown“-Star Claire Foy als Ehepaar © SquareOne/Universum

"Solange ich atme" erzählt die wahre Geschichte von Robert Cavendish (1930-1996), der seinen Kampf schließlich gewann. Der als Erster, was die Mediziner damals für unmöglich hielten, außerhalb eines Spitalbettes überleben und sogar alt werden konnte. Mit einem von einem Freund speziell entwickelten Rollstuhl mit integriertem Atemgerät, der bald in Serie gehen sollte, um vielen Leidensgenossen das Leben mit ihrer Behinderung zu erleichtern und überhaupt erst wieder lebenswert zu machen.

Andy Serkis ist eigentlich Schauspieler, der durch das sogenannte Motion ...

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