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Film: Schauspielerin Irm Hermann mit 77 Jahren gestorben

Stars wurden bei Rainer Werner Fassbinder andere. Hanna Schygulla, Margit Carstensen, Barbara Sukowa, Rosel Zech. Aber keine war eine so enge Weggefährtin wie Irm Hermann. Sie war von der ersten Stunde an mit dabei, spielte schon in seinem allerersten Kurzfilm mit und hat dann in mehr als der Hälfte seiner 44 Filmen mitgespielt, die er in den wenigen Jahren, die ihm blieben, drehte. Der Streit um die Deutungshoheit des Fassbinder-Erbes, das noch an seinem Grab begann, hat zwar Juliane Lorenz, die Cutterin seiner späten Filme, für sich entschieden. Aber wo immer Irm Hermann auftrat in all den Jahren, die seit seinem Tod vergangen sind, verströmte sie Fassbinder-Aura. Und bewahrte auch sein Andenken. Diese Nähe, diese Enge war schicksalhaft und galt fast bis zum Schluss. Am Dienstag ist Irm Hermann nun, wie ihre Künstleragentur am Donnerstag bekannt gab, nach kurzer schwerer Krankheit gestorben - nur vier Tage vor jenem Datum, an dem man Fassbinders 75. Geburtstag gedenkt.

Unverwechselbar dieses so zerbrechlich wirkende und doch so starke Wesen. Dieses bis zuletzt flammendrote Haar. Und diese Koboldstimme, immer ein bisschen kieksend, sich überschlagend, wie ein ewiger Backfisch noch im Alter. Unverwechselbar auch diese immer etwas staksige, steife Körpersprache. So eine konnte eigentlich gar keine Schauspielerin werden. Sie ist es auch nie wirklich geworden. Hatte das aber auch gar nicht nötig. Weil sie eine Fassbinder-Akteurin war, eine Fassbinder-Muse und später eine Fassbin...

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