Film: Das Spektakel des Moments: "Pirates of the Carribean 5"

Die „Fluch der Karibik“-Reihe war schon etwas ausgelutscht. Der neue Teil macht aber echt Spaß. Wenn man richtig an die Sache rangeht.

In der vielleicht lustigsten Szene dieses Films soll Captain Jack Sparrow alias Johnny Depp guillotiniert werden. Er weiß gar nicht, was das ist, eine Guillotine, und wird belehrt, dabei handle es sich um eine neue Erfindung aus Frankreich. Sparrow ist beeindruckt und fühlt sich geehrt. Man führt ihn also aufs Schafott und schnallt ihn am Brett fest, das Gesicht nach unten. "Mein Korb ist voll", sagt Sparrow, der im Auffangbehälter bereits zwei abgetrennte Köpfe erblickt.

Dann passieren ein paar irre Dinge, die wir hier nicht im Detail verraten wollen. Die aber dazu führen, dass sich das Schafott plötzlich zu drehen beginnt wie ein riesiges Hamsterrad, in dessen Mitte Sparrow immer wieder schreckensstarr das Fallbeil auf sich zurasen sieht, bevor es dann von der Schwerkraft daran gehindert wird, ihn zu enthaupten. Im Kinosaal führte diese Szene zu einem Gelächter, das man in dieser Lautstärke dort selten hört.

Bild Nr. 1:
Diesmal kommt er aufs Schaffott: Jack Sparrow (Johnny Depp) Film Frame / Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved

Man muss natürlich seine Erwartungen justieren, bevor man sich diesen fünften Teil der "Fluch der Karibik"-Reihe, "Pirates of the Caribbean: Salazars Rache" ansieht. Psychologische Tiefe der Charaktere, eine gehaltvolle Dramaturgie, fein ausgesponnene Fäden der Handlung? Wer diese Kategorien hier ernsthaft anwenden will, wird davon genauso viel haben wie ein Automechaniker, der mit dem Chirurgenbesteck zu Werke geht: gar nichts.

Denn alle Figuren, Jack Sparrow eingeschlossen, gleichen seit Beginn der Filmreihe eher schlichten Comicfiguren als leibhaftigen Menschen; die Dra...

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