Filmgenuss trotz Kinoschließungen: Das sind die Highlights fürs Heimkino

Auch wenn die Kinos in Deutschland derzeit geschlossen sind: Auf gute Filme muss niemand verzichten.

Ausgangsbeschränkungen und geschlossene Filmtheater: Für Kino-Fans sind es derzeit harte Zeiten. Mit den richtigen Filmen werden aber auch die eigenen vier Wände zum Lichtspielhaus. Wir zeigen Ihnen die aktuellen Highlights - auf DVD, Blu-ray und zum Streamen.

"Der Unsichtbare" (als Leihe bei Amazon und weiteren verfügbar)

Ende Februar kam "Der Unsichtbare" in die deutschen Kinos - wenig später schlossen die Filmtheater. Deshalb steht der hochgelobte Horror-Streifen schon jetzt bei Streamingdiensten zur Leihe zur Verfügung. "Der Unsichtbare" greift auf die Grundidee von H. G. Wells' Science-Fiction-Roman gleichen Namens zurück, in dem ein unsichtbarer Wissenschaftler für Angst und Schrecken sorgt. Die Neuinterpretation nutzt die Prämisse aber bloß als Aufhänger für eine eigenständige Schauermär über eine schmerzhaft toxische Beziehung und deren drastische Auswirkungen.

Elisabeth Moss spielt eine Frau, die aus ihrer gewalttätigen Beziehung flieht, aber auch dann noch keine Ruhe findet, als ihr brutaler Ehemann Selbstmord begeht. Merkwürdige Vorfälle bestärken sie vielmehr in der Annahme, ihr Ex, ein renommierter Forscher auf dem Gebiet der Optik, habe seinen Tod nur vorgetäuscht und stelle ihr nun in unsichtbarer Gestalt nach.

"Die Eiskönigin 2" (jetzt auf DVD und BD erhältlich)

Ein mysteriöser Zauber bricht über das Königreich Arendelle herein. Elsa, die den Umgang mit ihren Gefrierkräften gelernt hat, fühlt sich immer mehr von einem merkwürdigen Singsang, den nur sie wahrnehmen kann, angezogen. Der Reiz ist so stark, dass sich die junge Königin gemeinsam mit Anna, Kristoff, Rentier Sven und Schneemann Olaf zu einem verwunschenen Wald begibt. An dem verfluchten Ort tauchen die Schwestern schon bald in die Vergangenheit ihrer Familie ein und ergründen dabei, was es mit Elsas besonderer Gabe auf sich hat.

Von einer preisverdächtigen Geschichte mag "Die Eiskönigin 2" ein gutes Stück entfernt sein; die Art und Weise, wie Jennifer Lee und Chris Buck Themen des Erstlings - Mut, Vertrauen, geschwisterliche Nähe - weiterspinnen, ist aber auch diesmal bezaubernd. Zum Schluss wartet der Film mit einer wunderbaren Versöhnungsbotschaft auf: Unrecht wird anerkannt und Völkerverständigung beschworen.

"Susi und Strolch" (jetzt bei Disney+ abrufbar)

Die Realverfilmung "Susi und Strolch" basiert auf dem gleichnamigen Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1955: Die Cocker-Spaniel-Hündin Susi (im Original gesprochen von Tessa Thompson) lebt wohlbehütet die ihrer Familie. Doch als ihre Besitzer verreisen, nimmt das Unheil seinen Lauf: Mit einer hinterhältigen Masche jagen die Katzen Susi aus dem Haus. Auf ihrer Flucht trifft die Hündin den Streuner Strolch (im Original gesprochen von Justin Theroux). Schon bald verlieben sich die grundverschiedenen Hunde ineinander, doch es lauert bereits die nächste Gefahr auf das Paar.

"Susi und Strolch" ist - nach Filmen wie "König der Löwen" - das neueste Realfilm-Remake aus dem Hause Disney. Wirklich großes Kino bietet der Film nicht, aber er verkürzt uns die Wartezeit auf Disneys Neufassung von "Mulan": Der Film mit Liu Yifei in der Hauptrolle der furchtlosen chinesischen Kriegerin wird aufgrund der Corona-Krise nicht wie geplant schon jetzt ins Kino kommen, sondern erst später im Jahr.

"Midsommar" (jetzt bei Amazon abrufbar)

Alles IKEA-lässig in Schweden? Von wegen. Im Schocker "Midsommar" gerät die nordische Gastfreundlichkeit auf einmal zur barbarischen Grausamkeit eines heidnischen Kults. Der beste Horrorfilm des vergangenen Jahres? Zumindest war noch kein Film, der fast ausschließlich im Hellen spielt, derart düster wie "Midsommar".

Und darum geht's: Anthropologiestudent Christian (Jack Reynor) will mit seinen Kumpels die Heimat eines befreundeten schwedischen Gaststudenten besuchen - auch, um für seine Abschlussarbeit über den Midsommar-Brauch zu recherchieren. "Midsommar" ist nicht auf billige Schreckeffekte ausgerichtet. Was den Zuschauer wirklich fassungslos zusehen lässt, ist der subtile Wahnsinn und das Grauen unter der Oberfläche der vorgeblich heilen Welt des naturverbundenen Clans.

"Ich war noch niemals in New York" (jetzt auf DVD und BD erhältlich)

Weil ihre Mutter Maria (Katharina Thalbach) das Gedächtnis verliert und es ausgerechnet in New York wiederfinden will, landet die Fernsehmoderatorin Lisa Wartberg (Heike Makatsch) gemeinsam mit ihrem Maskenbildner Fred (Michael Ostrowski) unfreiwillig auf einem Traumschiff. Auf dem Dampfer tummeln sich auch diverse andere Typen, die entweder eine gemeinsame Vergangenheit hatten oder es schon bald miteinander zu tun bekommen.

Philipp Stölzl inszenierte "Ich war noch niemals in New York" als einen schwungvollen Rausch aus knallbunten Farben und aberwitzigen Choreografien. Die Figuren macht er greifbar, nicht zuletzt durch die Zwischentöne: Sie alle werden zu Menschen, die für Ängste und Hoffnungen, für Freude und Frust immer den passenden Song parat haben (und zumeist erstaunlich gut singen).