Filmnachwuchs: Rosa von Praunheim: “Ich bin ja jung und habe noch viel vor“

Eben erst ist er aus Saarbrücken zurückgekommen. Auf dem dortigen Max-Ophüls-Filmfestival hat Rosa von Praunheim am Montag einen Ehrenpreis erhalten. Und eröffnet wurde das Festival mit seinem neuen Film „Darkroom - Tödliche Tropfen“, der am Donnerstag in die Kinos kommt. Obwohl er vor kurzem 77 Jahre alt geworden ist, ist der offen schwul lebende Regisseur und Künstler agil wie nie und hat noch viele Pläne. Wir trafen ihn auf ein Croissant in seiner Wohnung in Charlottenburg.

Berliner Morgenpost: Sie haben gerade beim Max-Ophüls-Festival den Ehrenpreis erhalten. Ich gratuliere. Oder sollte ich besser nicht? Sie haben das ja schon mal als „Todes-Oscar“ bezeichnet.

Rosa von Praunheim: Ich wurde auf dem Heimweg am Flughafen kurz in Verwahrung genommen. Da waren plötzlich überall die Sicherheitskräfte. Sie dachten, der Metallpreis, den ich im Koffer hatte, sei eine Bombe. Todes-Oscar – naja, das habe ich so gesagt. Am Ende gibt’s halt nur noch Ehrenpreise. Als ob nichts mehr käme. Aber Max Ophüls ist ja ein Nachwuchsfestival. Ich habe also einen Nachwuchspreis bekommen. Und ich bin ja noch jung. Und habe viel vor.

Rosa von Praunheim erhielt in Saarbrücken beim Filmfestival Max Ophüls Preis den Ehrenpreis.<span class="copyright">Oliver Dietze / dpa</span>
Rosa von Praunheim erhielt in Saarbrücken beim Filmfestival Max Ophüls Preis den Ehrenpreis.Oliver Dietze / dpa

Es ist ja auch kein Peis fürs Lebenswerk, sondern explizit einer für Ihr Engagement für den Nachwuchs. Warum setzen Sie sich so für junge Filmemacher ein? Das tun nicht viele Ihrer Kollegen nicht.

Ich habe immer Workshops gemacht, etwa an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, und war Professor an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg. Das ist gar ni...

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