Finaltag in Bremen – doch die Stimmung kippt
"Ich möchte einfach, dass es ein schönes Essen wird", freut sich Nicole aus Ritterhude auf den Abend. Ihre verstorbene Mutter habe sie immer zur "Das perfekte Dinner"-Teilnahme animieren wollen: "Das mache ich heute auch alles für meine Mama." Damals spielten die beiden die Sendung immer nach und ihre Mutter gab Bewertungen ab: "Meine Mama war streng mit mir."
Dadurch weiß die Bezirksleiterin im Außendienst, wo die Fehlerquellen liegen: "Ich hoffe, dass ich heute alles so umsetzen kann, dass sie stolz auf mich ist." Die Rezepte für ihr Menü-Motto "Meine Lieblinge" hat Nicole laminiert: "Wenn da ein Fleckchen drauf kommt und dann kann ich mein Rezept nicht mehr lesen, was soll ich denn dann machen?" Hier wird also nichts dem Zufall überlassen. Es gibt:
Vorspeise: Käse im Wald - Parmesan / Spargel / Pilz
Hauptspeise: Rind im Beet - Sellerie / Erbse / Möhre
Nachspeise: Italien im Glas - Biskuit / Sahne / Eier
Für den Finalabend wünscht sie sich, "dass wir heute am letzten Tag eine Harmonie am Tisch haben". Die ging im Verlauf der Woche etwas verloren. "Ich glaube, die Kira ist ein bisschen speziell unterwegs", spielt Nicole auf ein paar unharmonische Situationen an. "Es drückt manchmal ein bisschen auf die Laune. Gerade gestern fand ich das sehr anstrengend." Trotzdem nimmt sie ihre Mitstreiterin, wie sie ist.
Noch vor dem Essen kippt die Stimmung bei "Das perfekte Dinner"
Die Begrüßung fällt sehr herzlich aus. "Sie war froh, dass wir da waren", fühlt sich Jacqueline (31) sehr willkommen. "Sie hat einen doll umarmt, lange umarmt, richtig gedrückt war das", spürt Johannes (36) Nicoles Erleichterung, dass es endlich losgehen kann. Als Aperitif reicht die Gastgeberin lila Gin in Laborgläsern, der sich durch das Tonic Water rosa verfärbt. Der Effekt begeistert Lars (54): "Von der Optik fand ich das schon sehr geil gemacht."
Doch schon beim Wein kippt die Stimmung - zum Glück nur ganz kurz. Weinkennerin Kira (51) verzieht als Einzige am Tisch das Gesicht: "Ich mag keinen Chardonnay." Lars fragt genervt: "Sag mal, was magst du eigentlich?" Die Vorabende brachten ihn zu dem Schluss: "Ich wüsste nicht, was Kira schmeckt bei anderen Leuten. Ich glaube, das ist Standard, dass sie nichts mag."
Lob für Nicoles "Das perfekte Dinner"-Essen: "Würde ich mir so wieder bestellen"
Parmesansuppe, karamellisierter grüner Spargel und Steinpilz-Ravioli glätten die Wogen wieder. Nicoles Tipp für eine schöne Pastafarbe: ein bisschen Kurkuma. Johannes' genießerischer Blick sagt mehr als tausend Worte: "Würde ich mir so wieder bestellen." Auch Kira findet nichts zu kritisieren: "Super lecker, toll angerichtet, geht nicht besser."
Das fünfte Rind diese Woche kommt mit Kartoffel-Sellerie-Stampf, Erbsen-Mousse und glasierten Möhrchen. Leider hat der Metzger das Fleisch nicht am Stück geliefert, sondern schon geschnitten. "Das hat mich richtig aus der Bahn geworfen", gesteht Nicole. Denn: "Das habe ich so noch nie gemacht." Derweil dürfen sich die Gäste Nicoles Hochzeitszimmer anschauen, in dem sie neben Fotos auch ihr Brautkleid aufbewahrt. Dann geht es mit dem Hauptgang weiter. "Hast du ganz toll gemacht", lobt Kira. Jacqueline muss das Fleisch jedoch intensiv kauen: "Es ist am Ende bisschen lang im Mund."
So viele Punkte bekommt Nicole von ihren "Das perfekte Dinner"-Konkurrenten
Für ihr Tiramisu macht Nicole selbstverständlich auch die Löffelbiskuits selbst und lässt sich für die Tellerpräsentation etwas Kreatives einfallen. "Die Optik war ja grandios", bestaunt Johannes den kunstvollen Teller. "Optisch war das wirklich Sterneküche." Auch Lars hat noch nie sowas gesehen: "Ich bin sprachlos." Geschmacklich kann das Vanille-Amaretto-Pekannuss-Eis punkten: "Ich habe noch nie so ein leckeres selbstgemachtes Eis gegessen." Nachdem Nicole verrät, dass ein Schuss Alkohol das Eis nicht so kristallisieren lässt, beschließt Lars: "Bei mir kommt nur noch Alkohol rein."
Nicole hat für ihren Abend als Gastgeberin ein klares Ziel: "Dass ich über 30 Punkte bekomme." Das hat sie locker erreicht. Kira, Lars und Johannes belohnen sie für ihre Kochkünste mit insgesamt 39 Punkten. Damit schlägt sie sogar Jacquelines Top-Bewertung und gewinnt unter Freudentränen die Bremen-Woche.