Finden statt suchen: Das ist wie Google für Ihr Windows
Windows tut sich manchmal schwer, die richtigen Dateien zu finden. Doch es gibt kostenlose Tools, mit denen die Suche schneller ein Ende hat.
Windows ist nicht perfekt. Beispiel Suche: Die ist eine Dauerbaustelle, doch trotz vieler Veränderungen bleibt unter dem Strich nicht immer gutes Ergebnis stehen, zumindest schafft es die Windows-Suche nicht, so präzise wie die Google-Websuche zu arbeiten.
Gesuchte Dateien und Ordner tauchen oft verzögert oder gar nicht auf, weil der Indexer im Hintergrund zu langsam ist oder schlicht nicht alles erfasst
Anomalien verderben den Spaß – tippt man drei Buchstaben ein, wird das passende Programm gefunden, tippt man noch den vierten Buchstaben ein, verschwindet es oder rutscht im Ranking der Suchtreffer unerwartet nach unten
Hinzu kommen Bing-Suchergebnisse oder Werbeeinblendungen
Doch man muss nicht zwingend bei der Windows-Suche bleiben, es gibt genügend Alternativen. Diese stellen wir Ihnen hier vor.
Für Schnelle: Everything, die Sofortsuche
Viele Nutzer wollen keine Programme über die Suche starten oder Kommandozeilenbefehle abfeuern, es geht ihnen vielmehr um die ganz einfache Suche nach Dateien und Ordnern. Das beliebteste Tool aus dieser Kategorie ist Everything. Dazu muss man nicht viel wissen, man tippt den Suchbegriff ein und schon rödelt das Tool los und zeigt "alles" zum eingetippten Suchbegriff an.
Die Kunst besteht für Everything-Nutzer jetzt darin, die Fülle an Ergebnissen geschickt mit Filtern einzugrenzen, sodass zum Schluss das rauskommt, wonach man gesucht hat. Everything gefällt vor allem durch die Schnelligkeit, kann Nutzer aber auch durch die Fülle an Ergebnissen erschlagen. Hier lohnt sich eine kurze Einarbeitung in die Möglichkeiten.
Everything kann sogar nach Dateiinhalten suchen, aber da es keinen Index gibt, ist diese Funktion sehr langsam. Nettes Plus: Sie können mit Everything sogar Netzlaufwerke durchforsten.
Suchunterstützung im Explorer
In Windows kann man an verschiedenen Stellen suchen. Was sich natürlich bei der Recherche nach Dateien und Ordnern anbietet, ist die Suche im Explorer. Einen anderen Ansatz als Everything verfolgt das Tool Listary.
Das kleine Programm klinkt sich in den Datei-Explorer von Windows ein und bietet dort Suchunterstützung. Sie müssen Listary gar nicht extra starten, tippen Sie in einem geöffneten Explorer-Fenster einfach den Suchbegriff ein.
Ähnlich wie Everything und anders als die Explorer-Suche arbeitet Listary schnell und braucht wenig Ressourcen, das gefällt vielen Nutzern. Doch auch hier gibt es in der Regel viele Suchtreffer. Über den Shortcut [STRG] + [O] können Sie ein Aktionsmenü öffnen, um zum Beispiel ZIP-Ordner auszupacken oder Dateien zu kopieren.
Listary fügt Ihrem Windows Explorer eine schnelle Live-Suche hinzu.
Suche mit vielen Einstellungsmöglichkeiten
Nicht jede Suche lässt sich mit einem simplen Begriff abwickeln. Wenn Sie komplexere Suchanfragen stellen wollen, hilft ein Tool wie SearchMyFiles. Sie können in der Oberfläche umfangreich Platzhalter und Ausschlüsse festlegen, ebenso die Suche nach Dateigröße steuern und das Erstellungsdatum miteinbeziehen. Wer also etwa alle Fotos hervorkramen will, die er im letzten Monat bearbeitet hat, kann das mit SearchMyFiles machen.
Spotlight-Klon aus macOS: Fluent Search
Als Vorbild für die Suche wird häufig Spotlight aus macOS genannt. Tatsächlich macht Apple hier einen guten Job. Per Shortcut ruft man die Suche auf, die dann als Eingabezeile auf dem Bildschirm erscheint.
Beim Eintippen findet Spotlight dann auch schon Einträge und man kann diese per Preview auch ansehen. Nicht unwichtig ist dabei, dass Spotlight auch optisch ansprechend aussieht.
Mit Fluent Search gibt es ein kostenloses Programm, das eine Art Spotlight-Klon unter Windows nachrüstet. Der wichtigste Shortcut ist [WIN] + [Y], der öffnet das Suchfeld. Ansonsten nur noch den Suchbegriff eintippen und los geht es.
Fluent Search bringt keinen eigenen Index mit, sondern greift auf andere Tools zurück, etwa Windows-Suche oder Everything, wenn das installiert ist. Es steht auch nicht unbedingt die klassischen Dateisuche im Vordergrund, vielmehr hilft das Tool dabei, sich bei vielen offenen Fenstern oder Browser-Tabs zurechtzufinden.
Spezial-Suche nach Dubletten
Eine oft nachgefragte Aufgabe, an der Windows scheitert, ist die einfache Suche nach Dubletten. Doppelte Dateien oder Ordner sind gar nicht so unüblich, oft zum Beispiel das Ergebnis von verunglückten Kopieraktionen. Es gibt einige Spezial-Tools, die sich der Sache annehmen, am beliebtesten ist AllDup.
Das Vorgehen des Programms ist einfach, man wählt aus, wo man nach Dubletten suchen will, justiert die Suchparameter und lässt die Software ihre Arbeit machen. Die ist auch ziemlich fix, wobei größere Datenbestände natürlich auch länger zum Durchforsten brauchen. Für alle ein Tipp, die Platz auf Festplatte oder SSD freischaufeln wollen.
AllDup ist ein Freeware-Tool, mit dem Sie doppelte Dateien aufspüren und löschen können.
Programme schnell starten
Unter einer klassischen Desktop-Suche stellt man sich eigentlich das Aufspüren von Dateien und Ordnern vor. Doch es gibt mittlerweile auch interessante Zusatzfunktionen, etwa das Starten von Dateien.
Wer viele Programme installiert hat, wird sicher nicht jedes Mal durch Startmenü blättern wollen. Ein Launcher ist dann hilfreich. Das hat übrigens auch Microsoft selbst erkannt und liefert im Rahmen seiner PowerToys einen Launcher mit.
Unser derzeitiger Favorit unter Windows ist Ueli. Der startet auch Programme wunderbar, hat aber noch mehr Tricks drauf. Etwa lässt er sich mit Everything koppeln, findet Systemkommandos in Windows, dient sich als Taschenrechner an und kann auch im Web suchen.
Download: Ueli
Ueli - Windows Launcher 9.6.0
Mit dem kostenlosen Programm Ueli holen Sie sich ein starke Alternative zum Windows-Startmenü auf Ihren Rechner.
CHIP Bewertung: Gut zum Download
Ueli - macOS Launcher 9.6.0
Mit ueli holen Sie sich einen schnellen Launcher für Ihre macOS-Anwendungen.
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Experten Meinung
Alternativen, wenn die Windows-Suche versagt
Geben Sie der Windows-Suche eine Chance. Tatsächlich gibt es auch jede Menge Windows-Nutzer, die mit der Suche sehr gut auskommen. Doch wenn die eingebaute Suchfunktion patzt, ist Zeit, um sich eine Alternative zu installieren. Je nach Anwendungsfall können Sie dann eine Suche, einen Dubletten-Finder oder Launcher ergänzen. Dann sollte die Suche so funktionieren, wie man sich das schon von Anfang an gewünscht hat.
Der Windows-Suche eine Chance geben
Auch wenn viele Nutzer nicht zufrieden sind mit der Windows-Suche, muss das nicht bei Ihnen auch so sein. Was zum Beispiel cool ist: Sie tippen einmal die Windows-Taste und können dann sofort einen Suchbegriff eintippen. Schon allein diese Art der Einbindung ist klasse.
Sie können die Windows-Suche auf diesem Weg zum Beispiel zum Starten von Programmen verwenden oder gezielt nach Dokumenten forschen. Auch Einstellungen bringt die Windows-Suche ans Licht oder Sie setzen Kommandozeilenbefehle ab. Was auch immer Sie häufig suchen: Probieren Sie es mit der Windows-Suche aus. Erledigt die Ihren Job bei Ihnen gut, dann bleiben Sie erstmal beim Bordmittel.
Wichtig ist auch: Sie können gezielt einstellen, was der Index der Suche erfassen soll. Wenn also Windows nicht das findet, was Sie suchen, ist möglicherweise der voreingestellte Suchmodus unpassend.
Sie können in den Einstellungen unter "Windows durchsuchen | Erweitert" anklicken, dann wird der gesamte PC durchsucht. Versagt die Windows-Suche dann immer noch, können Sie immer noch zu den oben genannten Alternativen greifen.
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