Fitschens Anklägerin wechselt wieder auf den Zeugenstuhl

Im Fall Kirch ist Staatsanwältin Christiane Serini erneut als Zeugin vernommen worden. Foto: Sven Hoppe

Rollentausch im Gericht: Im Strafprozess gegen den Co-Chef der Deutschen Bank Jürgen Fitschen wegen versuchten Prozessbetrugs im Fall Kirch ist Staatsanwältin Christiane Serini erneut als Zeugin vernommen worden.

Die Richter befragten die Anklägerin vor dem Landgericht München unter anderem dazu, wie die Vernehmungen von Fitschen vor der Erhebung der Anklage abgelaufen waren. Serini war eine treibende Kraft bei den Ermittlungen gegen Fitschen, seine beiden Vorgänger Josef Ackermann und Rolf Breuer sowie zwei weitere Ex-Manager der Deutschen Bank. Sie wirft den Männern vor, vor vier Jahren Richter getäuscht zu haben, um Schadenersatzzahlungen der Deutschen Bank an den Medienunternehmer Leo Kirch abzuwehren.

Fitschen und die anderen Angeklagten hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Verteidiger kritisieren seit Monaten, Serini habe sich mit der Anklage verrannt und ziehe das Verfahren zusammen mit zwei weiteren Staatsanwälten durch immer neue Beweisanträge in die Länge. Auch bei ihrer Zeugenvernehmung kam es mehrmals zu einem Schlagabtausch zwischen den Verteidigern und der Staatsanwältin. Sie warfen ihr unter anderem vor, nicht sauber zwischen der Wiedergabe der Vernehmungen und eigenen Interpretationen zu trennen und mit ihren Antworten «immer gleich loszuschießen» bevor Fragen an sie überhaupt vollständig gestellt werden könnten.