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"Fix und fertig" in der "Höhle der Löwen": Giftiger Millionenpoker um Verpackungsrevolution

"Das war keine neutrale Zusammenfassung!" Das Portemonnaie ist weit offen und die Pranken weit ausgefahren: Die Rangordnungskämpfe bei den "Löwen" wurden in Folge zwei der neuen Staffel intensiver ...

Rudelbildung in der "Höhle der Löwen": Wenn Carsten Maschmeyer seine Konkurrenten Frank Thelen und Judith Williams von der Herde trennt, dann ist was im Busch. In der aktuellen Folge wollte sich der Milliardär unbedingt den Deal mit "rezemo" aus Stuttgart sichern - durch einen flotten "Löwen"-Dreier mit den Kollegen Wöhrl und Dümmel. Dafür wurden auch ordentlich die Pranken ausgefahren: "Die hauen jetzt 'ne Million raus!", waren sich Williams und Thelen sicher.

Wenn sich die "Löwen" richtig um einen zoffen, dann hat man alles richtig gemacht: Die Gründer Julian Reitze und Stefan Zender präsentierten die weltweit erste und einzige Kaffeekapsel aus Holz. Das hat ordentlich Potenzial - und so lagen die Nerven schnell blank. Zuerst ging es unter den "Löwinnen" los: Augenrollen bei Judith Williams, als Wöhrl forderte: "Lass mich mal ganz kurz zu Ende reden!"

Schließlich hielt es Carsten Maschmeyer nicht mehr auf seinem Sitz. Er taktierte außen rechts mit Wöhrl und Dümmel: "Wollen wir das mal zu dritt machen?" Thelen und Williams blieben einsam zurück. Die beste Gelegenheit zum Tuscheln: "Die hauen jetzt 'ne Million raus!" Hauen Sie?

Einfach mal "Ching, Chang, Chong" machen!

Ralf Dümmel machte es lieber spannend: "Frank, wer fängt an? Wollen wir 'Ching, Chang, Chong' machen?" Thelen war einverstanden: "Ich mag den Ralf total gern! Wir haben unterschiedliche Ansätze zu arbeiten, aber er ist echt ein cooler Typ!" Der coole Typ hatte auch noch Glück, und der IT-Guru musste vorlegen: "Es ist eine meiner großen Passionen, dass wir diesen Planeten behalten können", erklärte er und bot 500.000 Euro für 20 Prozent (statt der gewünschten 10 Prozent) der Anteile.

Maschmeyer wählte einen anderen Ansatz und versprach Werbung "zu Konditionen, die Sie nirgends kriegen", an Stellen, "wo man die Augen schlecht zumachen kann". 750.000 Euro für 25 Prozent. So weit, so gut. Der Zoff ging dann aber erst richtig los, als Williams beide Angebote nicht ganz unparteiisch zusammenfasste und bei Thelen sein "gigantisches Netzwerk" mit "der Option jederzeit Working Capital zu besorgen" ergänzte. "Das war keine neutrale Zusammenfassung", beschwerte sich Maschmeyer. "Ich schmälere keinen der 'Löwen'. Nur weil ihr so extrem viel mehr Redezeit hattet ...", versuchte die Beauty-Expertin einzulenken. Tss! "Wir haben halt mehr Vorteile zu bieten!"

Am Ende war nicht nur Ralf Dümmel nassgeschwitzt: "Ich schwitz wie sonst was! Ich bin fix und fertig!" Die Gründer verhandelten hart und wollten von ihrer ursprünglichen Bewertung nicht abrücken. Schließlich gab es vom Dreier-"Löwen"-Gespann eine stolze Million Euro für 20 Prozent am Unternehmen.

Maschmeyer macht den Bewertungs-Wurmtest

Eine Million wollten auch Mareile Wölwer und Felix Röllecke von "vetevo" - genau genommen 1,1 Millionen. Stattdessen bekamen sie insbesondere von Carsten Maschmeyer ordentlich den Kopf gewaschen. Die beiden Gründer bieten den "digitalen Tierarzt für zu Hause" - mit Labor-Diagnostik, Medikamenten wie Wurmkuren und Gesundheitstracking. Die Einnahmen sind allerdings eher mau.

"Warum ist Ihre Firma 9,9 Millionen Euro wert?", beschwerte sich der Milliardär. "In Ihrer Bewertung ist ganz kräftig der Wurm drin! Da sollten Sie mal einen Bewertungs-Wurmtest machen!" Schließlich behauptete Maschmeyer sogar: "Ich glaube, Sie wollen hier die Werbung, und wussten, dass Sie mit der Bewertung keinen Deal bekommen!"

Lustige Anekdote am Rande: Bei der Marge der Wurm-Test-Kits (29 bis 39 Euro Verkauf - 1,20 Euro Herstellung) freute sich Georg Kofler: "Fast schon wie im Kokainhandel!" Fragende Blicke! "Hab mal was gelesen drüber", murmelte Kofler grinsend.

Judith tut's weh!

Neue Wege beschreitet der Investor aber nun tatsächlich. Er ist nicht mehr Stellvertreter von Judith Williams ("Jetzt sind wir Konkurrenten!"), sondern saß nun erstmals zusammen mit der Beauty-Queen in der "Höhle der Löwen". Das nutze Ralf Dümmel beim Pitch von Sümmeyya Bach aus Hamburg direkt aus.

"Ich bin tief beeindruckt von Ihnen", lobte Judith Williams die Gründerin, die seit ihrer Kindheit an sehr starkem, krankhaftem Schwitzen leidet und mit "Soummé" ihr eigenes Antitranspirant entwickelt hat. Williams bot 150.000 Euro für 20 Prozent. Einsatz Ralf Dümmel: "Wir haben jetzt das erste Mal, dass Judith und Georg hier sitzen. Insofern interessiert mich, Georg, ob du ein Angebot gegen Judith machst!" Gegenfrage von Kofler: "Heißt das, dass du keins machst? Du hast ja manchmal so 'ne Taktik, dass du wartest, bis alles auf dem Tisch liegt."

Kofler machte schließlich ein wesentlich besseres Angebot als Williams, dennoch konnte sich am Ende Handels-Mogul Dümmel freuen. Sümmeyya Bach entschied sich für den Wunsch-"Löwen" ihrer Mutter. Sehr zum Missfallen von Williams: "Die erste Gründerin, wo es wirklich wehtut!"