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Flüchtlingsunterkünfte: Fast alle Turnhallen in Köln ab August wieder frei

Dann soll den Flüchtlingen auch das Bonotel in Marienburg zur Verfügung stehen.

Das Ende der Notunterkünfte in Turnhallen ist in greifbare Nähe gerückt: Aktuell sind lediglich noch 400 Flüchtlinge in sechs Sporthallen untergebracht. Ein Großteil von ihnen wird ab Ende Mai in die neu errichteten Leichtbauhallen am Butzweiler Hof in Ossendorf umziehen, wie Wohnungsamtsleiter Josef Ludwig bei der Sitzung des Runden Tischs für Flüchtlingsfragen am Freitag mitteilte. Voraussichtlich ab Mitte August steht dann endlich auch das ehemalige Bonotel in Marienburg zur Verfügung. Dort sollen überwiegend alleinreisende Männer aus der Halle Escher Straße in Bilderstöckchen einziehen. "Wir sind schneller unterwegs als gedacht", so Ludwig. Allerdings werden die meisten Hallen wohl erst nach den Sommerferien wieder für den Sport freigegeben, da sich die Rückbauarbeiten teilweise aufwendig gestalten. Köln kommt aus dem Krisen-Modus heraus Seit August vergangenen Jahres sind die Flüchtlingszahlen in Köln rückläufig. Die Stadt kommt damit raus aus dem Krisen-Modus und kann erstmals über Perspektiven für die Zeit nach der Turnhallen-Belegung nachdenken. Zur Disposition - zumindest was die Größe angeht - stehen dabei offenbar auch die Standorte, die der Rat im vergangenen Dezember beschlossen hatte. Damals waren acht neue Flüchtlingsunterkünfte auf den Weg gebracht worden, unter anderem in Lind und Flittard mit je 320 Plätzen, in Urbach und Holweide (je 400 Plätze) sowie in Fühlingen (240 Plätzen). In den Stadtbezirken hatte dies für erhebliche Unruhe gesorgt. Maximale 200 Plätze in Notunterkünften "Ist der Druck wirklich noch so groß, dass wir weiterhin mit solchen Masseneinrichtungen planen müssen?", fragte jetzt Peter Krücker, Sprecher des Runden Tischs für Flüchtlingsfragen. Wohnungsamtsleiter Ludwig sicherte zu, die damaligen Planungen angesichts der aktuellen Entwicklung nochmals zu überprüfen. Denkbar sei etwa, einen Teil der Plätze gar nicht zu belegen, sondern als Reserve vorzuhalten - für den Fall, dass die Flüchtlingszahlen wieder ansteigen. "Wir müssen kleiner werden. Künftig ist bei maximal 200 Plätzen Schluss." Ludwig skizzierte eine grobe Prioritäten-Liste, wie es mit der Flüchtlingsunterbringung weitergeht. Sobald alle Turnhallen frei sind, sollen weitere Notunterkünfte mit Gemeinschaftsverpflegung geschlossen werden, wie etwa der Baumarkt in Porz. Als nächstes soll eine Reihe von Unterkünften saniert werden, die seit langem marode sind. Problematisches Verhalten von Hoteliers Außerdem will die Stadt die Verträge mit einigen Hotels auflösen. Diese sind nicht nur besonders teuer - pro Tag und Platz werden bis zu 35 Euro fällig. Einige Hoteliers sind in der Vergangenheit auch durch einen problematischen Umgang mit den Bewohnern aufgefallen. So berichtet die Ombudsstelle für Flüchtlinge in ihrem neuesten Bericht von rechtswidrigen Zimmerdurchsuchungen. In einem anderen Fall war die Post gelesen worden. Eine Hotelbetreiberin hatte der Ombudsstelle zudem den Zutritt verwehrt und so die Untersuchung von Missständen verhindert. Schlussendlich schlägt die Verwaltung vor, eine Reserve an Plätzen aufbauen, um nicht noch einmal so unvorbereitet dazustehen wie 2015, als die Flüchtlingszahlen in die Höhe schossen. Sechs Hallen belegt Folgende Hallen sind derzeit noch belegt: Escher Straße (Bilderstöckchen), Merianstraße (Seeberg), Rochusstraße (Bickendorf), Im Kamp (Widdersdorf), Lindenbornstraße (Ehrenfeld) und Schulstraße (Pesch). Noch im Mai sollen die Hallen Dorotheenstraße (Porz) und Ostlandstraße (Weiden) wieder für den Sport zur Verfügung stehen. (jac)...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta