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Flüchtlinge auf einem Floß: Lehrer stellt makabere Rechenaufgabe

Makaber: Aus einer solchen Situation auf einem Flüchtlingsboot machte ein Lehrer eine Schulaufgabe.

Ein Lehrer aus Polen zog mit einer Aufgabe im Physikunterricht den Zorn vieler Eltern und Kollegen auf sich. Grzegorz N. aus Bialystok wollte offenbar etwas mehr Interesse für den Unterricht bei seinen Schülern wecken. Dafür dachte er sich eine Rechenaufgabe aus, in der es um syrische Flüchtlinge ging – sehr makaber, finden Kollegen und Eltern.

"Vier Flüchtlinge aus Syrien wollen auf einem Floß nach Griechenland gelangen", steht laut der "Welt" am Anfang der umstrittenen Aufgabe. Es folgten Angaben zum Gewicht der Flüchtlinge und zur Dichte des Floßes, mit dem sie unterwegs sind. Dann wollte der Lehrer wissen: "Wie viele muss man vom Floß stoßen, um das Ziel zu erreichen?" Bei den Schülern hätte die Aufgabe zunächst angeblich für Belustigung gesorgt, erklärt Grzegorz N. – die 14-Jährigen hätten gelacht. Er glaubt sein Ziel, mehr Interesse an seinen Physikaufgaben zu wecken, erreicht zu haben.

Das war zunächst vielleicht auch der Fall. Doch spätestens, als einige Eltern der Schüler mitbekamen, mit welchen Aufgaben ihre Kinder in der Schule konfrontiert wurden, kündigten sich Konsequenzen für den Lehrer an. Eine lokale Zeitung untersuchte den Vorfall, mehrere Eltern beschwerten sich auf Facebook und bei der Schulleitung. Die Privatschule bestätigte den Vorfall und versicherte, dass der Lehrer entlassen werden würde, sollte er sich so etwas noch einmal herausnehmen.

Grzegorz N. hat sich inzwischen dafür entschuldigt, dass er syrische Flüchtlinge zum Gegenstand einer Rechenaufgabe gemacht hat: "Ich möchte noch einmal alle um Entschuldigung bitten, die sich von dieser Aufgabe verletzt gefühlt haben." Bisher ist nicht bekannt, ob der Pole mit einem juristischen Nachspiel rechnen muss.