Flüchtlingskrise: Bayern will Asylbewerber an der Grenze von Österreich zurückweisen

Bayern könnte den von Süden kommenden Flüchtlingsstrom bald stoppen.

Die Flüchtlingskrise spitzt sich weiter zu: Immer noch kommen tagtäglich Tausende Flüchtlinge nach Deutschland. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kritisiert dabei vor allem die Haltung Österreichs – und spricht davon, die Menschen möglicherweise bereits an der österreichischen Grenze zurückzuweisen.

Der "Süddeutschen Zeitung" gegenüber sagte Herrmann: "Es ist absolut inakzeptabel, dass sich tausende Menschen völlig unkontrolliert durch den Schengen-Raum bewegen." Die Schuld an der Situation, in der sich Deutschland momentan befindet, gibt Herrmann dabei insbesondere Österreich. Denn dort seien die Flüchtlinge bereits sicher und müssten deshalb nicht bis nach Deutschland weiterreisen. Offenbar ist die Bundesrepublik für viele Flüchtlinge jedoch das begehrtere Ziel. Immer wieder höre Herrmann von Menschen, die über Nacht verschwanden, um nach Deutschland zu reisen. Dass dies jedoch auch für die Flüchtlinge keine Lösung sei, sollte dem Innenminister zufolge eigentlich klar sein.

"Solange ein Flüchtling keinen Asylantrag gestellt hat, hält er sich illegal in Deutschland auf. Er darf nicht einfach zum Bahnhof in Straubing gehen und von dort aus etwa nach Berlin fahren. Wir dürfen hier keinen Flüchtlingstourismus dulden", sagte Herrmann. Österreich verhalte sich seiner Meinung nach in der Flüchtlingskrise rechtswidrig. "Sollte unser Nachbarland Österreich weiterhin das europäische Recht missachten, muss auch Deutschland prüfen, ob es Flüchtlinge nicht unmittelbar an der österreichischen Grenze zurückweist", so der CSU-Politiker.

Aber nicht nur in Österreich sieht der Innenminister Handlungsbedarf. Bereits die Außengrenzen des Schengen-Raums, also insbesondere Italien und Griechenland müssten ihre Grenzen sichern. Dabei sollten sie allerdings Unterstützung von der EU erhalten.