Leitungswasser oder Flasche? Lohnt es sich wirklich Mineralwasser zu kaufen?
Obwohl unser Trinkwasser von hoher Qualität ist, entscheiden sich viele dennoch für den Kauf von Mineralwasser in Flaschen. Doch gibt es überhaupt gesundheitliche Vorteile gegenüber Leitungswasser?
Besonders bei heißem Wetter ist ausreichendes Trinken essenziell. Viele Menschen bevorzugen in diesem Fall Mineralwasser, sei es mit oder ohne Kohlensäure, in Flaschen. Der Glaube, dass Mineralwasser gesünder als Leitungswasser ist, ist weit verbreitet – auch wenn es deutlich teurer ist.
Die tatsächlichen Unterschiede sind jedoch nicht so signifikant. Tatsächlich sprechen einige Aspekte eher für den Konsum von Leitungswasser, nicht nur aus gesundheitlicher Sicht.
Sind im Mineralwasser wirklich Mineralien enthalten?
Der Gehalt an Mineralien in Mineralwasser, entgegen dem Namen, ist nicht so hoch, wie man vermuten könnte. Für diejenigen, die Wert auf den Mineralgehalt legen, ist es ratsam, die Inhaltsstoffe genau zu überprüfen.
Der Mineralgehalt variiert regional und hängt von den Böden ab: Besonders mineralhaltiges Wasser stammt aus Gebieten mit entsprechend mineralreichen Böden. Wenn man etwa 10 Cent pro Liter mehr ausgibt im Vergleich zu günstigeren Wassermarken, erhält man dafür etwas mehr Mineralstoffe, erklären die Experten der Stiftung Warentest.
Was genau macht Mineralwasser aus und wie gesund ist es?
Die Zusammensetzung von Mineralwasser kann je nach Marke stark variieren und umfasst eine Vielzahl von Inhaltsstoffen wie Magnesium, Kalzium, Natrium und Fluoride.
Es existiert aber keine gesetzlich vorgeschriebene Mindestmenge an Mineralstoffen, die in Mineralwasser enthalten sein muss. Daher ist es ratsam, beim Kauf die Angaben zu den Mineralstoffen auf dem Etikett genau zu prüfen.
Dr. Johannes Naumann, Facharzt für Innere Medizin und Balneologie, hat sich im Rahmen einer Forschungsarbeit am Uniklinikum Freiburg umfassend mit Mineralwasser beschäftigt. Der SWR zitiert den Experten: "Wer gut und gesundheitsbewusst lebt, kann sich über die Nahrung versorgen. Aber sonst kann Mineralwasser eine sehr gute Ergänzung sein. Das betrifft vor allem das Magnesium, aber auch Kalzium."
Ein Mineralwasser gilt als kalziumhaltig, wenn es mindestens 150 Milligramm Kalzium pro Liter enthält. Ab einer Menge von etwa 250 Milligramm Kalzium pro Liter wird eine medizinische Wirksamkeit angenommen. Kalzium ist wichtig für den Knochenaufbau, die Muskeln und verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper. Schwangere und Menschen mit Laktoseintoleranz leiden häufig unter Kalziummangel.
Für die Bezeichnung "magnesiumhaltig" muss ein Mineralwasser mindestens 50 Milligramm Magnesium pro Liter enthalten. Experten empfehlen jedoch Wasser mit mindestens 100 Milligramm Magnesium für eine medizinische Wirksamkeit. Magnesium ist wie Kalzium an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt, insbesondere in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen.
Mineralwasser: Diese Marken sind Testsieger bei Stiftung Warentest
Wie gesund ist Leitungswasser?
Wie gesund ist Leitungswasser? Die Unterschiede hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter auch der Wohnort. Sowohl der Geschmack als auch der Mineralstoffgehalt von Leitungswasser können sich erheblich von abgefülltem Mineralwasser unterscheiden.
Im Allgemeinen aber ist es laut Umweltbundesamt unbedenklich, Leitungswasser in Deutschland zu trinken. Die Wasserversorger gewährleisten eine hohe Qualität bis zum Hausanschluss, was streng kontrolliert wird. Dennoch ist es ratsam, sich über die Wasserleitungen im eigenen Haus zu informieren. In einigen Fällen, beispielsweise bei der Sanierung von Rohren mit Epoxidharz, können hier Probleme auftreten.
In Deutschland unterliegt Leitungswasser im Allgemeinen einer strengeren Kontrolle als Mineralwasser. Trinkwasser wird nahezu täglich auf seine Qualität überprüft, während Mineralwasser oft nur einmal im Jahr kontrolliert wird. Aufgrund dieser regelmäßigen Überwachung können wir sicher sein, dass unser Leitungswasser von hoher Qualität ist.
Leitungswasser vs. Wasser aus der Flasche: Was ist besser fürs Klima?
Nicht nur in Bezug auf Preis und Qualität, sondern auch hinsichtlich des Klimaschutzes ist Leitungswasser die beste Wahl – selbst wenn man es zu Hause mit Kohlensäure versetzt.
Für diejenigen, die sich dennoch für Flaschenwasser entscheiden, ist es ratsam, auf regionales Wasser zurückzugreifen, das aus einer nahe gelegenen Quelle stammt. Dadurch werden die Transportwege verkürzt, was sich positiv auf die Klimabilanz auswirkt.
Interessanterweise ist die Mehrweg-Glasflasche nicht immer die klimafreundlichste Option, obwohl sie bis zu 50-mal wiederverwendet werden kann. Aufgrund ihres relativ hohen Gewichts entsteht bei längeren Transportwegen eine erhebliche Menge an CO2-Emissionen. Die Mehrweg-PET-Flasche hingegen ist eine umweltfreundlichere Wahl und kann etwa 25-mal wiederverwendet werden. Die Einweg-PET-Flasche schneidet in Bezug auf die Klimabilanz jedoch am schlechtesten ab.
Fazit: Welches Wasser ist nun besser?
Leitungswasser ist nicht automatisch ungesünder als Mineralwasser. Es kann jedoch sinnvoll sein, auf Mineralwasser zurückzugreifen, wenn bestimmte Mangelerscheinungen vorliegen.
Beim Kauf von Flaschenwasser ist es wichtig, auf die Mineralstoffgehalte zu achten, um sicherzustellen, dass die finanzielle Investition auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat.
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