Fleischwurst oder nur Füllstoffe? Beliebte Fleischsalate im Test
Fleischsalat gehört für viele zu einem leckeren Brötchen dazu. Doch bei der großen Auswahl im Supermarkt fällt die Entscheidung nicht leicht: Welcher Fleischsalat schmeckt am besten, und was steckt tatsächlich drin?
Fleischsalat im Test
NDR Markt (09/2024) hat Fleischsalate verschiedener Hersteller genauer unter die Lupe genommen. Der beliebte Brotaufstrich aus Mayonnaise, Wurst und Gurken ist sowohl im Discounter als auch im Supermarkt erhältlich, oft zu stark unterschiedlichen Preisen. Doch welcher Fleischsalat bietet das beste Geschmackserlebnis? Und was steckt eigentlich wirklich drin?
Große Preisunterschiede im Fleischsalat-Regal
Beim Einkauf zeigt sich: Die Preisunterschiede sind enorm. So kosten die Eigenmarken von Rewe, Aldi und Lidl nur 0,45 Euro pro 100 Gramm. Lidl und Aldi bewerben ihre Fleischsalate sogar als "Delikatessen". Im Vergleich dazu verlangt die Marke Homann mit 0,95 Euro pro 100 Gramm mehr als das Doppelte. Den Spitzenpreis verlangt der Edelhersteller Wilhelm Goedeken: Hier zahlen Verbraucher 2,39 Euro für 400 Gramm, was den Salat etwa fünfmal teurer macht als die Discounter-Versionen.
Mindestanforderungen an Fleischsalat: Was steckt drin?
Fleischsalat muss laut Vorgaben mindestens 34 % Fleisch und maximal 16 % Gewürzgurken enthalten. Diese Mindestanforderungen erfüllen alle getesteten Produkte von Rewe, Aldi und Lidl genau. Ernährungswissenschaftlerin Britta Scholz erklärt, dass Hersteller oft genau diese Mindestwerte einhalten, um Kosten zu sparen.
Interessant ist, dass auf den Verpackungen von Rewe, Aldi und Lidl nicht von Schinkenwurst, sondern von "Fleischsalat-Grundlage" die Rede ist. Dieser Begriff wirft Fragen auf: Der NDR fand heraus, dass diese Grundlage ähnlich wie Wurst hergestellt wird, allerdings mit einigen Unterschieden. Es dürfen bis zu 5 % Bindegewebe, wie Knorpel, sowie 2 % Stärke beigemischt werden. Das bedeutet, dass die Fleischqualität hier eher gering ist.
Herkunft und Haltung des Fleisches oft unklar
Ein weiterer Kritikpunkt: Bei den meisten Fleischsalaten ist nicht angegeben, woher das verwendete Fleisch stammt oder welche Haltungsform zugrunde liegt. Das lässt darauf schließen, dass es sich häufig um Fleisch aus der niedrigsten Haltungsform handelt. Eine Ausnahme bildet hier die Marke Homann, die eine Haltungsform von 2 angibt – ein kleiner Hinweis auf bessere Tierhaltung.
Geschmackstest: Wie schneiden die Fleischsalate ab?
Im Geschmackstest traten die Fleischsalate von Aldi, Lidl, Rewe, Homann und Wilhelm Goedeken gegeneinander an. Die Ergebnisse fielen unterschiedlich aus:
Aldi: Der Fleischsalat hatte einen starken Mayonnaise-Geschmack, der das Fleisch überdeckte.
Lidl: Hier fiel der Geschmackstest besser aus, da der Salat mehr nach Fleisch schmeckte.
Rewe: Die Wurst war sehr weich, und die Mayonnaise wurde als schwer empfunden. Alle drei Discounter-Salate enthielten die sogenannte Fleischsalat-Grundlage.
Die teureren Produkte lieferten gemischte Ergebnisse:
Homann: Hier wurde tatsächliche Schinkenwurst verwendet, was auf eine bessere Fleischqualität hinweist. Geschmacklich konnte der Salat jedoch nicht vollends überzeugen.
Wilhelm Goedeken: Dieser Fleischsalat stach geschmacklich hervor und wurde als der beste im Test bewertet. Allerdings enthält er auch den höchsten Zuckergehalt.
Preis & Qualität gehen bei Fleischsalat nicht immer Hand in Hand
Der NDR-Test zeigt deutlich: Preis und Qualität gehen bei Fleischsalat nicht immer Hand in Hand. Während der Salat von Wilhelm Goedeken geschmacklich am meisten überzeugte, punkteten die günstigeren Varianten eher mit ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis. Dennoch sollten Verbraucher auf die Inhaltsstoffe achten – besonders auf die sogenannte Fleischsalat-Grundlage, die häufig in den günstigeren Produkten verwendet wird und eine geringere Fleischqualität bedeutet.
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