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Folie macht Brille zum Nachtsichtgerät

Forschern der Australian National University ist eine sensationelle Entwicklung gelungen: Eine ultradünne Metallfolie, die eine normale Brille in ein Nachtsichtgerät verwandelt.

Dr. Rocio Camacho Morales, leitende Forscherin an der Australian National University (ANU), sagt, dass Team hat
Dr. Rocio Camacho Morales, leitende Forscherin an der Australian National University (ANU). (Bild: Jamie Kidston/ The Australian National University)

„Wir haben das Unsichtbare sichtbar gemacht“, verkünden Forscher der Australian National University (ANU) stolz. Mit Recht, denn dem Team aus europäischen und australischen Wissenschaftlern ist eine sensationelle Entwicklung geglückt. Sie erfanden eine Technologie, die es Menschen ermöglicht, im Dunklen klar zu sehen – ganz ohne schweres Nachtsichtgerät und Stromzufuhr.

Möglich macht das ein ultradünner Film, der eines Tages auf Standard-Brillengläsern funktionieren könnte. „Wir haben einen sehr dünnen Film hergestellt, der aus Kristallen im Nanometerbereich besteht, hundertmal dünner als ein menschliches Haar, der direkt auf eine Brille aufgetragen werden kann und als Filter fungiert, damit Sie in der Dunkelheit der Nacht sehen können“, erklärt die leitende Forscherin Dr. Rocio Camacho Morales.

Infrarotlicht wird für das menschliche Auge sichtbar

Menschen sollen damit bei völliger Dunkelheit klar sehen können, sogar aus der Ferne. Die Technik wandelt für den Menschen nicht sichtbares Infrarotlicht in sichtbares Licht um.

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Die entwickelte Hightech-Folie besteht aus dem Halbleiterwerkstoff Galliumarsenid, dessen nanoskalige Kristalle von den Wissenschaftlern neu angeordnet wurden, so dass sie sichtbares Licht durchlassen. Vorgestellt haben die Forscher ihre Entdeckung kürzlich im Wissenschaftsmagazin Advanced Photonics.

Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten

Die Einsatzmöglichkeiten für die neue Technologie sind vielfältig. Die Forscher meinen, dass sie zu Verteidigungszwecken eingesetzt werden könnte und das Fahren bei Nacht und Gehen bei Einbruch der Dunkelheit sicherer machen könnte.

Anwendungsgebiete sehen die Wissenschaftler auch bei der Arbeit der Polizei und von Sicherheitspersonal, die regelmäßig Nachtsichtgeräte einsetzen, die bisher durch ihre Technik sehr aber schwer sind und oft zu chronischen Nackenverletzungen führen.

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Die von den Forschern entwickelte Folie ist dagegen nicht nur extrem leicht, sondern sei auch günstig und einfach in der Massenproduktion herzustellen, so dass sie irgendwann für jedermann nutzbar wäre.

Bisher gibt es nur einen Prototyp, der nun weiterentwickelt wird. Aber die ANU-Forscher sind schon jetzt sicher: „Es ist eine wirklich aufregende Entwicklung, von der wir wissen, dass sie die Landschaft für Nachtsicht für immer verändern wird.“

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