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Deutsche Football-Helden jubeln: "Uns tanzt kein Ami aus"

Die deutsche Mannschaft trifft im Finale entweder auf Polen oder Frankreich

Deutschland hat bei den World Games 2017 in Breslau die Sensation geschafft.

Gegen den Topfavoriten USA gewann die deutsche Football-Nationalmannschaft mit 14:13 (7:7) und bekommt es nun am Montag im Finale mit Frankreich zu tun, das Gastgeber Polen im zweiten Halbfinale beim 28:2 keine Chance ließ.

Das deutsche Team zeigte im Olympiastadion von Breslau eine starke Leistung. Quarterback Alexander Haupert brachte die Amerikaner mit seinen Läufen und Pässen immer wieder in Schwierigkeiten.

Deutschland nutzte die Schwächen der ziemlich zusammengewürfelt Amerikaner - fast alle spielen in Europa und waren an zweit- oder drittklassigen Colleges - aus. "Wenn man die anderen Zusammentreffen von Team USA und der deutschen Nationalmannschaft anschaut, sieht man schon, dass dieses Team noch nicht lange zusammen ist", betonte Defensive Back Marc Scherenberg bei SPORT1.

Schwäche bei Field Goals

Vor der Pause sprangen aber dennoch nur sieben Punkte raus, weil die Deutschen gleich zweimal direkt vor der Endzone der USA keinen Touchdown schafften und auch die Field Goals kläglich vergaben.

"Das Mutterland der Sportart zu schlagen, erlebst du nicht jeden Tag. Das ist einmalig. Klar sieht man es in der ersten Hälfte positiv, dass man den Ball bewegt. Trotzdem ist es ärgerlich, diese Chancen auszulassen", sagte Haupert.

So konnten die USA trotz zweier Interceptions und wenig Rhythmus gegen die gute deutsche Abwehr von Glück sagen, mit dem Remis in die Pause zu kommen. Quarterback Dustin Hawke Willingham fand nur selten seine Anlaufstellen. Den einzigen Touchdown durch Terry Gaitor leitete ein hervorragender Return ein.

"Wir wussten ja bis vor dem Spiel, wer uns gegenübersteht. Wir haben uns an unseren Plan gehalten und uns dann während des Spiels auf sie eingestellt. Dann mussten wir es nur noch umsetzen. Diese Defense passt perfekt zusammen. Wir haben richtig gute Athleten. Da kann auch kein Amerikaner kommen und uns austanzen", sagte Linebacker Kerim Homri, dem eine der Interceptions gelang, bei SPORT1.

Trick Play entscheidet Spiel

Nach der Pause setzte es nach Hauperts zweiter Interception den Nackenschlag zum 7:13, aber die USA vergaben den Extrapunkt. Deshalb konnte Deutschland die Führung dank eines perfekten Trickspielzuges zu Beginn des letzten Viertels zurückerobern.

Nach der vierten Interception Willingshams hätten die Deutschen den Sack schon zu machen können, aber Kicker Thomas Rauch setzte auch sein 4. Field Goald daneben.

Bangen um den Quarterback

Aber die deutsche Verteidigung hielt in den letzten Minuten souverän stand und machte die Überraschung perfekt. Das Erfolgsrezept war dabei für die Verteidigung: Keep it simple. "Mit einem Playbook in der NFL oder am College hat das nichts zu tun. Wir konzentrieren uns auf die Basics mit einigen Blitzvarianten. Wir wollen den Athleten auch Freiheiten geben", erklärte Scherenberg.

So könnte es am Montag auch im Gold klappen, allerdings wird um Spielmacher Haupert gezittert, der sich im dritten Viertel am Knie verletzte und nicht weiterspielen konnte. Eine Diagnose bei ihm gibt es noch nicht.