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Formel 1: Alles nur für einen süßen Schnaps in Frankreich

Der WM-Führende Sebastian Vettel (2.v.r.) erkundet die Strecke mit seinen Ferrari-Kollegen am Donnerstag erst einmal zu Fuß

Le Castellet.  Die Fußball-WM zieht sich noch, die Formel 1 komprimiert. Drei Rennen an drei Wochenenden hintereinander stehen an, das gab es noch nie in der Geschichte der Königsklasse des Motorsports, weil man dem WM-Finale unbedingt ausweichen will. Eine ungeheure Belastung wartet auf Teams und Fahrer, wenn die Karawane durch ganz Europa rast: Der Große Preis von Frankreich am Wochenende macht den Auftakt, ehe es nach Österreich und Großbritannien geht. Das Gastspiel zwischen Marseille und Nizza ist das Comeback des Rennjahres, und der Grund, warum der Formel-1-Kalender in diesem Jahr nun sogar 21 WM-Läufe umfasst.

Dort, wo die Provence in die Cote d’Azur übergeht, eine Rennstrecke auf ein Hochplateau zu bauen, mitten in ein staubiges Niemandsland zwischen Pinien und Oleander, war eine ziemliche Schnapsidee. Und das im Wortsinn: Paul Ricard, der sich der Legende nach von einem Schafhirten das Rezept für seine Pastis-Spirituose geben ließ, der ihn zu einem der reichsten Industriellen Frankreichs werden ließ, baute nach seinem Rückzug aus dem Unternehmen Ende der Siebziger in Rekordzeit jene Piste, die bis heute seinen Namen trägt, und damit immer noch geschickt das Alkoholwerbeverbot in Frankreich umgehen kann. Dass der Mann, der mit Anis, Fenchel und Lakritz hantierte, viel für die darstellenden Künste übrig hatte, passt ja auch hervorragend zum Motorsport, der manchmal eine Kunstwelt für sich ist.

Der Große Preis von Frankreich ist der älteste der Geschichte, im Mutterland des Motorsports...

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