Formel 1: Räikkönnen lässt Vettels Titeltraum platzen

Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen (r.) kollidiert am Start mit seinem Ferrari-Kollegen Sebastian Vettel (l.) und Max Verstappen.

Singapur.  Es gehört Mut dazu, auf einer der engsten Formel-1-Pisten und dann auch noch im Monsunregen eine der ältesten Gesetzmäßigkeiten des Motorsports aushebeln zu wollen: nämlich die, dass auf der Ideallinie selten Platz für zwei Rennwagen ist. Und schon gar nicht für drei. Das ist dann, freundlich ausgedrückt: Übermut. Und so verliert Sebastian Vettel schon zu Beginn der Nachtschicht von Singapur ein Rennen, das er von seiner sensationell herausgefahrenen Poleposition aus hätte kontrollieren und mit einem Sieg zur neuerlichen Wende in der Weltmeisterschaft nutzen können.

Stattdessen hat er am Ende der Startgeraden nicht nur die Kontrolle über sein Auto und das Rennen, sondern vielleicht sogar den Titel verloren. Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene verzieht jedenfalls im entscheidenden Moment das Gesicht, als wenn der Zahnarzt ohne Betäubung einen Nerv trifft.

Wenn drei sich streiten, freut sich der Vierte

Das ist passiert: Vettel kommt nicht gut weg, Max Verstappen mit dem Red Bull aus der zweiten Reihe schon besser, Kimi Räikkönen von Rang vier am besten. Und dann geht es in den Trichter. Drohnenaufnahmen können nicht die Schuldfrage, aber den Hergang klären: Vettel zieht von rechts außen in Richtung des Linksknicks nach dem Start, das ist durchaus das Recht des Führenden. Verstappen ist in der Mitte im Ferrari-Sandwich, Räikkönen hält stur geradeaus, mit etwas Drall nach innen. Da ist dann kein Platz mehr für den Niederländer, und auch kein Raum mehr zum Ausweichen.

Es entwickelt s...

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