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Forscher sicher: Schnabelwal ist seltener Sowerby-Zweizahnwal

Zwei Angler hieven im flachen Wasser am Anleger in Wohlenberg einen Schnabelwal zurück ins tiefere Ostseewasser. Foto: Andreas Müller

Der am Freitag an der Ostseeküste vor Mecklenburg-Vorpommern gestrandete Schnabelwal schwimmt noch immer in der Wohlenberger Wiek.

Das dreieinhalb bis vier Meter lange Tier mache einen aktiven Eindruck, sagte der Direktor des Deutschen Meeresmuseums, Harald Benke. Es jage Fischen hinterher und sei sogar beim Springen beobachtet worden. Vier Forscher des Meeresmuseums sind inzwischen in der Wohlenberger Wiek unterwegs, um den Wal zu beobachten.

Das Tier war am Freitag von Anglern vom Strand wieder in tieferes Wasser geschoben worden. Nach Auswertung von neuen Aufnahmen sind sich die Meeresbiologen sicher, dass es sich um einen jungen Sowerby-Zweizahnwal (Mesoplodon bidens) handelt.

Ein Wal dieser Art war demnach bislang nur einmal - 1913 an der Greifswalder Oie - vor deutschen Ostseegewässern nachgewiesen worden. Ostseeweit soll es seit 1880 insgesamt elf Nachweise gegeben haben.

Das Tier ist nach Angaben des Meeresmuseums als Irrgast in die Ostsee gelangt. Die Forscher hoffen, dass es den Weg zurück in sein natürliches Verbreitungsgebiet - in Nordsee und Atlantik - findet. Nicht weit von der Fundstelle des Schnabelwals entfernt war nach Benkes Angaben 2006 ein Finnwal gestrandet. Er hatte den Ausgang aus der Wohlenberger Wiek nicht gefunden und war verendet.