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Forschern gelingt Durchbruch im Kampf gegen Brustkrebs

Gefährliches Enzym identifiziert

Neue Hoffnung für Brustkrebs-Patientinnen? (Bild: thinkstock)
Neue Hoffnung für Brustkrebs-Patientinnen? (Bild: thinkstock)

Viele Brustkrebs-Patientinnen sterben an Metastasen im Knochen. Ein internationales Forscherteam hat nun ein Enzym identifiziert, das den Tumoren den Befall der Knochen ermöglicht. Mithilfe neuer Medikamente könnte diese Bildung von Metastasen verhindert werden. In Verbindung mit einem herkömmlichen Medikament gegen Osteoporose hoffen die Forscher auf eine bahnbrechende Therapie, die Tausende von Leben retten könnte.

Forscher aus dem britischen Scheffield und aus Kopenhagen sind der Bildung von Knochenmetastasen bei Brustkrebs-Patientinnen auf der Spur. Sie identifizierten das Enzym LysYl Oxidase (LOX), mit dem der Haupttumor Knochen angreift und sie so anfällig für Krebszellen macht. Dies gab nun die Universität von Sheffield bekannt. Die Forscher hoffen, dass die Aktivität des Enzyms mithilfe eines neuen Medikaments blockiert werden kann, und so die Ausbreitung der Krankheit gestoppt wird. Studienleiterin Alison Gartland sprach von einem „wichtigen Fortschritt im Kampf gegen die Metastasenbildung bei Brustkrebs“, der die „Überlebenschancen tausender Patienten verbessert“.

In Großbritannien ist sekundärer, Metastasen bildender Brustkrebs den Angaben zufolge die Haupttodesursache der Patientinnen. Bei 85 Prozent der Betroffenen mit Metastasen bildendem Brustkrebs werden die Knochen befallen. „Sobald der Krebs den Kochen erreicht hat, ist er sehr schwer zu behandeln“, sagte Ko-Studienleiterin Janine Erer von der Universität in Kopenhagen. Werde das Enzym LOX aufgehalten, würde dadurch der Krebs zum Stillstand gebracht.

Die im Magazin „Nature“ publizierte Untersuchung bekräftigte auch den positiven Effekt von Bisphosphonaten bei der Abwehr von Knochenkrebs. Die Medikamente greifen in den Knochenstoffwechsel ein und werden schon jetzt Brustkrebspatientinnen gegen Osteoporose verabreicht. Bereits vor einigen Jahren wurde in Studien auch eine direkte Antitumorwirkung und ein Schutzeffekt für die Knochen durch Bispshosphonate nahe gelegt. Die aktuelle Untersuchung bestätigte den positiven Effekt der Medikamente. Sie sollen bei Mäusen die Veränderung an den Knochen verhindert haben.

Brustkrebs ist in Deutschland die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen. 2013 wurde laut den deutschen Krebsregistern bei knapp 70.000 Patientinnen erstmals die Diagnose gestellt. 2012 starben fast 18.000 Betroffene. Etwa jede vierte Frau ist jünger als 55 Jahre, wenn sie die Diagnose erhält, jede zehnte jünger als 45. Etwa eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.

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