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Kommt die Riesenschlange zurück?

Digitale Rekonstruktion des Skeletts einer Titanoboa (Bild: Smithsonian Channel)

Haben Sie Angst vor Schlangen? Falls nicht, wird sich das jetzt ändern. Stellen Sie sich eine Schlange von der Größe eines Schulbusses vor. Mit einem Maul, groß wie ein Garagentor. Das ist kein Monster aus einem Fantasyfilm. So eine Bestie schlängelte sich einst wirklich über die Erde. Und sie könnte zurückkommen. Zu dieser Erkenntnis kamen Wissenschaftler auf der „ScienceWriters2013“-Konferenz in Gainesville, Florida.

Vor 55 Millionen Jahren stieg das globale Klima für vergleichsweise kurze Zeit stark an. Während dieses Paläozän/Eozän-Temperaturmaximums (PETM) begünstigten höhere Temperaturen die Entstehung von riesigen Reptilien – und kleineren Säugetieren. Pferde waren groß wie Hauskatzen.

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Jonathan Bloch, Paläontologe am Florida Museum of Natural History, entdeckte bei Ausgrabungen Fossilien einer gigantischen Schildkröte und das Skelett einer Schlange: der Titanoboa. Gut 13 Meter lang konnte die Urzeit-Schlange werden, damit war sie eine Zeit lang das größte Lebewesen auf der Erde.

Während die Reptilien durch die warmen Temperaturen des 9 Millionen Jahre dauernden Paläozäns stetig größer wurden, schrumpften Säugetiere um ein Vielfaches. Das bestätigt auch eine Studie der University of Michigan. Große Säugetiere können bei Hitze ihre Körpertemperatur schwerer regulieren und finden weniger Nahrung. Das hat zur Folge, dass sich der Körper den Bedingungen anpasst und schrumpft.

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„Wenn wir verstehen, was die Größenveränderung von Säugetieren und der damit verbundene Treibhauseffekt mit der globalen Erderwärmung in der Vergangenheit zu tun hatte, können wir Schlüsse für die Gegenwart und Zukunft daraus ziehen“, sagte Will Clyde von der University of New Hampshire.

In naher Zukunft bleiben wir von gigantischen Riesenschlangen aber verschont, und auch Mini-Pferde werden so schnell nicht über die Wiesen galoppieren. Denn derartige evolutionäre Entwicklungen brauchen Jahrtausende. Schlangen-Phobiker können aufatmen.

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