Früher Pflicht in guten PCs: Was ist eigentlich aus Soundkarten geworden?

Während die klassischen Soundkarten in früheren Systemen unverzichtbar waren, werden sie heute für eine gute Audioausgabe nicht mehr unbedingt benötigt. Aber warum ist das so?

Früher galt: Wer einen wirklich guten Klang aus seinem PC herausholen wollte, kam um eine dedizierte Soundkarte nicht herum. Heute sind im System bereits integrierte Audiolösungen enthalten, die eine zusätzliche Soundkarte in den meisten Fällen überflüssig machen.

Aber wie kam es zu diesem Wandel? Wir werfen einen Blick auf die Geschichte der PC-Audio-Technologie.

Anfangszeiten der Sound-Karte

Soundkarte
Soundkarte

In den 80er Jahren waren die PC-Lautsprecher noch auf einfache Pieps-Geräusche beschränkt, welche die damalig weit verbreiteten IBM-PCs von sich geben konnten. Diese informierten die Nutzer etwa über einen erfolgreichen Start oder ein Problem des Rechners.

Programmierer konnten jedoch bereits damals den PC-Lautsprecher so ansteuern, dass er beispielsweise im Spiel "Paratrooper" von 1982 Kompositionen von Johann Sebastian Bach wiedergeben konnte.

Neben dem rudimentären Sound der kleinen Lautsprecher gab es jedoch zudem das Problem, dass PC-Prozessoren mehr oder weniger alle anderen Aufgaben einstellen mussten, während der Lautsprecher Töne von sich gab.

Deswegen wurde die Audioverarbeitung schließlich auf eine separate Soundkarte ausgelagert – so konnte diese sich auf die schwere Arbeit der Klangverarbeitung konzentrieren und die CPU entlasten.

Soundkarten in den 90er Jahren

Windows Vista Layout
Windows Vista Layout

Obwohl ab den späten 90ern integrierte Audiofunktionen auf Motherboards zunehmend verbreitet wurden, boten Soundkarten nach wie vor leistungsfähigere Lösungen mit einer deutlich besserer Audioqualität.

Damit sie jedoch ordnungsgemäß liefen, mussten speziellen Treiber verwendet werden, die zur damaligen Zeit nicht optimal programmiert waren und damit instabil sein konnten.

Mit Windows Vista versuchte Microsoft dann, die Audioverarbeitung zu standardisieren. Dafür wurde das System gezwungen, das Audio per Software statt über eine Hardware-beschleunigte Karte zu verarbeiten. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten konnten die CPUs die Audioverarbeitung daraufhin ohne große Leistungseinbußen stemmen.

Die Audioausgabe heute

PC zugeklappt
PC zugeklappt

Als Anwendungen dann Microsofts Universal Audio Architektur (UAA) unterstützten, genügte eine moderne CPU und ein UAA-kompatibles Audiogerät für hochwertigen Klang. Diese Chips sind einfacher als Soundkarten, da die Haupt-CPU die meisten Aufgaben übernimmt, die sonst der Soundkartenprozessor erledigen würde.

Heutzutage besitzt die Onboard-Audio inzwischen eine wirklich gute Qualität, die den meisten Nutzern im Alltag ausreichen dürfte. Separate Soundkarten können zwar eine noch bessere Audioqualität liefern, werden heute jedoch nur noch für Enthusiasten mit speziellen Anforderungen oder Anschlüssen empfohlen.

Jedoch gibt es in diesen Fall auch externe Verstärker als zusätzliche Option, da diese besser geschützt vor elektronischen Störungen sind, die im Innern eines Computers häufig auftreten können.

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