Werbung

Frankreichs Rechtsextreme: Vizechef verlässt den Front National

Aurevoir, er geht: Vizepräsident der französischen Rechtsextremen “Front National”, Florian Philippot, will nach einer Auseinandersetzung mit Chefin Marine Le Pen die Partei verlassen. Das kündigte Philippot am Donnerstagmorgen im nationalen Sender France 2 an. “Ich bin kein Vize für nichts, ich werde mich nicht lächerlich machen”. Mit diesen Worten antwortete der 35-Jährige auf eine Beschuldigung seiner ehemaligen Vertrauten Marine Le Pen, die ihn zuvor entmachtet hatte. “Es gibt hier ein Interessenskonflikt: man kann nicht der Präsident einer Vereinigung außerhalb des Front National sein und zugleich der Strategie- und Kommunikationsbeauftragte unserer Partei. Ich habe Florian also gebeten, zwischen den beiden Posten zu entscheiden”, so Le Pen. Peiné, je quitte le Front National. Mon engagement politique pour la France est intact. https://t.co/htEyj0uAnS— Florian Philippot (@f_philippot) 21 septembre 2017 Philippot ist neben seiner Funktion im Front National der Präsident der politischen Vereinigung “Die Patrioten”, die er im Juni vor den Parlamentswahlen gegründet hatte. Und für diese entschied er sich auch. Kritiker warfen Philippot vor, er habe die Vereinigung als Machthebel in den parteiinternen Streitigkeiten beim FN einsetzen wollen. Als Absolvent zweier französischer Elitenschulen galt er lange als der engste Vertraute der FN-Chefin Le Pen. Philippot war in der Partei unter anderem wegen seiner Vorstellungen umstritten, die Rechtsextremen für die politische Mitte zu öffnen. Außerdem warf man ihm vor, dass sein stramm anti-europäischer Kurs und sein Eintreten für den Euro-Austritt der Partei Stimmen für die Präsidentschaftswahlen im Mai gekostet haben. Spätestens seit der Niederlage bei diesen Wahlen ist die Partei in eine offene Krise gerutscht. Der Front National in der Krise: Mit Florian Philippot verliert Marine Le Pen jetzt auch noch ihren Ideengeber. https://t.co/CKWlCnPdck— FAZ Politik (@FAZ_Politik) 21 septembre 2017