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Französische Kinder treiben halb so viel Sport wie im europäischen Schnitt

Französische Kinder treiben nach einem Bericht der Kinderschutzbeauftragen halb so viel Sport wie Kinder im europäischen Durchschnitt. (Bertrand GUAY)
Französische Kinder treiben nach einem Bericht der Kinderschutzbeauftragen halb so viel Sport wie Kinder im europäischen Durchschnitt. (Bertrand GUAY)

Französische Kinder treiben nach einem Bericht der Kinderschutzbeauftragen halb so viel Sport wie Kinder im europäischen Durchschnitt. "Es besteht ein Widerspruch zwischen dem Recht der Kinder auf Freizeit, Kultur und Sport, das gesetzlich verankert ist, und der Wirklichkeit der Kinder", sagte die Kinderschutzbeauftragte Claire Hédon zu dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht.

So würden etwa die vorgeschriebenen drei Stunden Sportunterricht pro Woche in Grund- und Mittelschulen häufig nicht eingehalten. Dabei sei die Schule für viele Kinder der einzige Zugang zu Sport, aber auch zu Kultur und Kunst. "Es ist kein unbedeutendes Recht. Diese Aktivitäten fördern die Entwicklung des Kindes, seine gesellschaftliche Eingliederung, seine persönliche Entfaltung", erklärte Hédon.

Sie prangerte erhebliche Unterschiede je nach Einkommensstufe an. "Etwa 71 Prozent der Kinder aus einkommensschwachen Familien sind nicht in Sportvereinen oder für kulturelle Aktivitäten angemeldet", betonte sie.

Mädchen seien besonders stark benachteiligt. Auf den Pausenhöfen sei häufig der meiste Platz für Jungen reserviert, die Fußball spielen. Kommunen investierten eher in Sporteinrichtungen für Sportarten, die überwiegend von Jungen betrieben werden, etwa Skateparks und Fußballplätze.

Die Kinderschutzbeauftragte forderte, auch minderjährigen, unbegleiteten Migranten Zugang zu sportlichen und kulturellen Aktivitäten zu ermöglichen. Für den Bericht wurden 3600 Kinder befragt.

kol/mid