Weitere Frau reicht Vergewaltigungs-Klage gegen Rapper Sean "Diddy" Combs ein
Der bereits wegen Sexhandels und Nötigung in Untersuchungshaft sitzende US-Rapper Sean "Diddy" Combs ist von einer weiteren Frau wegen Vergewaltigung verklagt worden. Der Musiker und Produzent habe sie im Jahr 2001 unter Drogen gesetzt, gefesselt und gemeinsam mit einem Komplizen "brutal vergewaltigt", schilderte die Klägerin Thalia Graves am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in Los Angeles. Die beiden Männer hätten das Geschehen zudem gefilmt und die Aufnahmen anschließend als Pornovideo verkauft.
Die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte den 54-jährigen Combs in der vergangenen Woche wegen des Vorwurfs angeklagt, Frauen sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an drogengeschwängerten Sex-Partys gedrängt zu haben. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der Musiker und Produzent Chef eines Sexhandelsrings gewesen sein, der Frauen umgarnt und dann zum Sex gezwungen haben soll, indem er ihnen mit Gewalt, finanzieller Not oder Rufschädigung drohte.
Graves reichte nun Zivilklage gegen Combs ein, ihr Fall gehört damit nicht zu dem Strafverfahren gegen den Musiker. Sie fordert Schmerzensgeld und Strafzahlungen.
Der unter den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy bekannte Combs war in den 90er Jahren zu einem der erfolgreichsten Hip-Hop-Musiker der Welt aufgestiegen. Der dreifache Gewinner des US-Musikpreises Grammy ist auch als Musikproduzent und Geschäftsmann erfolgreich.
Combs' Ex-Freundin, die Sängerin Casandra "Cassie" Ventura, hatte den Musiker im vergangenen Jahr verklagt und ihm jahrelange Misshandlungen sowie Vergewaltigung vorgeworfen. Kurz darauf einigten sich beide auf einen Vergleich. Seither haben mehrere weitere Frauen Combs wegen sexueller Gewalt verklagt. Im März durchsuchten bewaffnete Polizisten seine Villen in Miami und Los Angeles.
gt/oer