Frau spendet Gesicht ihres toten Bruders an entstellten Mann

Rebekah Aversano hätte sicher nie geglaubt, das Gesicht ihres toten Bruders noch einmal wiederzusehen.

Es ist eine surreale, wenngleich auch berührende Geschichte: Vor drei Jahren verlor die junge Frau Rebekah Aversano ihren erst 21 Jahre alten Bruder, nachdem dieser von einem Auto überfahren worden war. Die junge Frau und ihre Familie trafen damals die Entscheidung, sein Gesicht an einen 39 Jahre alten Mann zu spenden, der seit einem Schießunfall im Jahr 1997 unter einem entstellten Gesicht litt.

Die Dokumentation "60 Minutes" auf dem Sender "9Jumpin" hat sich nun dieser außergewöhnlichen Geschichte angenommen und sie in seiner ganzen Breite dargestellt. Neben der Vorgeschichte wurde auch die Gesichtstransplantation des Mannes namens Richard beleuchtet. So unterzog sich der 39-Jährige aus Virginia der komplexen und komplizierten Operation, obwohl er lediglich eine Überlebenschance von 50 Prozent hatte. Doch das Risiko hat sich gelohnt: Die OP war erfolgreich, der Mann lebt inzwischen mit den Zügen des verstorbenen Bruders von Rebekah Aversano.

Die junge Frau besuchte Richard drei Jahre nach dem Eingriff – ein unglaublich emotionaler Moment, den "60 Minutes" ebenfalls festhielt. Die junge Frau sah zum ersten Mal nach so langer Zeit das Gesicht ihres schmerzlich vermissten Familienmitglieds wieder. Natürlich konnte Rebekah Averson nicht anders, als das so bekannte Antlitz des Mannes vorsichtig mit den Fingern nachzuzeichnen und zu erkundschaften.

Doch auch für Richard war es ein ganz besonderer Augenblick und die Chance, sich erneut bei der Familie zu bedanken. Vor dem Eingriff litt der Mann unter schweren Depressionen und wollte sich sogar das Leben neben – entsprechend glücklich waren Rebekah und ihre Nächsten, dass sie ihm helfen konnten. Der 39-Jährige ist tatsächlich der erste Patient in den USA, der nach einer kompletten Gesichtstransplantation sein Augenlicht nicht verloren hat und sich auch ansonsten bester Gesundheit erfreut.