Frau täuscht eigenen Tod vor, aber ihr Hund verrät sie

Veruntreuung in Millionenhöhe, ein angeblicher Autounfall, ein vorgetäuschter Tod, Privatdetektiv*innen und ein Riesenpudel: Diese Geschichte hat alle Zutaten für einen spannenden Tatort.

Ein Pudel hat die Polizei auf die Spur seiner gesuchten Besitzerin geführt: Die hatte angeblich ihren eigenen Tod vorgetäuscht. Foto: Symbolbild / gettyimages
Ein Pudel hat die Polizei auf die Spur seiner gesuchten Besitzerin geführt: Die hatte angeblich ihren eigenen Tod vorgetäuscht. Foto: Symbolbild / gettyimages

Wenn der beste Freund ungewollt zum Verräter wird: Eine auf Mallorca lebende Deutsche wurde diese Woche verhaftet – zuvor soll sie angeblich ihren eigenen Tod vorgetäuscht haben, um einem Verfahren wegen Unterschlagung zu entgehen. Aber ausgerechnet ihr Hund hat die Polizei auf die richtige Spur geführt.

Eltern legen gefälschte Sterbeurkunde vor

Wie die Deutsche Presseagentur unter Berufung auf die spanische Zeitung Diario de Mallorca berichtet, hat eine Polizeibehörde auf Mallorca am Mittwoch die Verhaftung einer 47-jährigen Deutschen bekannt gegeben.

Ihr werde demnach vorgeworfen, eine Million Euro von ihrem ehemaligen Arbeitergeber unterschlagen zu haben. Der habe sie deshalb bereits im vergangenen November vor ein mallorquinisches Gericht bestellt. Sie sei dort aber nicht aufgetaucht, stattdessen hätten ihre Eltern mitgeteilt, dass ihre Tochter bereits im März 2020 bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei. Um das zu belegen, hätten sie sogar eine gefälschte Sterbeurkunde parat gehabt.

Wie die britische BBC schreibt, handelt es sich bei dem ehemaligen Arbeitgeber um ein Solarunternehmen aus Rostock. Das geschädigte Unternehmen bezweifelte demnach die Angaben der Eltern und beauftragte deshalb Privatdetektiv*innen.

Hund führt Polizei auf die richtige Spur

Die checkten die Social-Media-Profile der ehemaligen Mitarbeiterin und fanden dort erstens Hinweise darauf, dass sie durchaus noch am Leben sei und zweitens sogar ihren konkreten Verbleib: Sie lebte demnach unter falschem Namen in Santa Ponça, einem Ort im Südwesten Mallorcas.

Entscheidend für ihre Ergreifung aber war, dass sich die Frau nicht von ihrem Hund hat trennen wollen – und der zudem ein auf Mallorca äußerst selten vorkommender Riesenpudel ist. Die Detektiv*innen beobachteten deshalb die Gegend rund um den vermuteten Wohnort der Frau auf der Suche nach ebendieser Rasse.

Und wurden fündig: Sie entdeckten einen Mann, der einen Riesenpudel Gassi führte. Sie folgten ihm bis zu einem Haus, verständigten die Polizei, die dort wenig später die angeblich Verstorbene festnahm.

Laut Zeitungsbericht hat sie zwischenzeitlich ihre wahre Identität gestanden und wurde einem Haftrichter vorgeführt. Doch der ordnete keine Untersuchungshaft an, sondern ließ sie gegen Auflagen zunächst wieder frei.