Frauen protestieren in Kabul gegen Arbeitsverbot
Etwas mehr als ein Dutzend mutiger Frauen hat in Kabul für ihre Rechte protestiert – nach gut 10 Minuten war der Marsch nach Intervention durch die Taliban beendet. Weibliche Regierungsangestellte haben Anweisung erhalten, nur zu arbeiten, wenn sie nicht durch Männer ersetzt werden können.
Der von den Taliban eingesetzte Bürgermeister Kabuls Molavi Hamdullah Nomani hatte bekannt gegeben, nur Frauen, "die gebraucht werden oder Positionen innehatten, die nicht mit Männern besetzt werden können, dürfen an ihren Arbeitsplatz zurückkehren." Die anderen Frauen müssten zu Hause bleiben, würden aber trotzdem bezahlt. Rund ein Drittel der Stadtverwaltung von Kabul ist weiblich besetzt.
Alltag und Armut in Afghanistan - vom Leben in Kabul unter den Taliban
"Sie lassen uns nicht rein" Dürfen Studentinnen unter den Taliban weiter an die Uni in Afghanistan?
Während ihrer früheren Herrschaft in den 1990er Jahren hatten die Taliban Mädchen und Frauen von Schulen, Arbeitsplätzen und dem öffentlichen Leben ausgeschlossen.
In den letzten Tagen erließ die neue Taliban-Regierung mehrere Dekrete, mit denen die Rechte von Mädchen und Frauen eingeschränkt wurden. Schülerinnen der Mittel- und Oberstufe dürfen vorerst nicht mehr zur Schule gehen, während Jungen in diesen Klassenstufen am Wochenende den Unterricht wieder aufnahmen.
Studentinnen an Universitäten wurde mitgeteilt, dass das Studium von nun an in geschlechtergetrennten Räumen stattfindet und dass sie sich an eine strenge islamische Kleiderordnung halten müssen.
Nach ihrer Rückkehr an die Macht in Kabul hatten die Taliban versprochen, die Rechte der Frauen zu erhalten, in der Taliban-Regierung ist allerdings keine einzige Frau vertreten. ´Das Ministerium für Frauenangelegenheiten wurde durch ein Ministerium für "Förderung der Tugend und Verhütung des Lasters" ersetzt.