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Frechheit siegt? "Wer wird Millionär?"-Kandidat macht sich über Günther Jauch lustig

Der Telefonjoker des "Wer wird Millionär"-Kandidaten staunte, "dass die Blindschleiche es auf den Stuhl geschafft hat". Mitleid musste man keines haben - der Kandidat war wortgewandter als der Moderator - und ganz schön frech zu Günther Jauch.

Während "Wer wird Millionär?"-Fans am Freitag letzte Woche mit einem einstündigen Rate-Quickie als Vorprogramm zum Dschungelcamp abgespeist wurden, gab es am Montag wieder eine Doppelfolge im XL-Format. Extralang war auch der Applaus für einen der Kandidaten des Abends. Nico Hoffmeister wird wohl als einer der unterhaltsamsten Gäste in der Geschichte der Kult-Show in Erinnerung bleiben. Denn so viel Paroli wie er hatte vielleicht noch kein Kandidat dem Moderator geboten. Jauch war abwechselnd mal sprachlos, mal amüsiert über die flotten und frechen Sprüche des 25-jährigen Düsseldorfers, der ein Master-Studium der Sozialwissenschaften absolvierte.

"Um welche Zahl handelt es sich hier: 1000000000000000000?" Zur Wahl standen Billion, Billiarde, Trillion und Trilliarde. "Auf wie viele Nullen kommen Sie?", fragte Hoffmeister. Jauch ärgerte sich: "Ach, jetzt haben Sie mich rausgebracht! Sie überlegen jetzt mal und lassen mich in Ruhe." Als Jauch verkündete, die Lösung gefunden zu haben, behauptete er, die Zahl der Nullen nicht zu kennen. "Ich habe es anders gemacht", erklärte Jauch. "Sie haben die Nullen ausgemalt?", fragte Nico Hoffmeister frech. Das Publikum lachte. Sogar mit einem "Bravo-Ruf" wurde die Schlagfertigkeit des Kandidaten honoriert. Doch wie reagierte Jauch darauf, dass er selbst ausnahmsweise mal einstecken musste, statt auszuteilen? "Ja, nicht schlecht", gab der Moderator zu.

Trotz der Warnung, dass dies keine Frage für einen Telefonjoker sei, wählte der Kandidat diese Hilfestellung. "Der ist Quantenphysiker, der muss das wissen", glaubte er. "Quantenphysiker - hört sich nach Fußpfleger an", gab sich Jauch unbeeindruckt. "Das ist ja ein Ding! Erstaunlich, dass die Blindschleiche es auf den Stuhl geschafft hat!", ätzte der Joker. Während das Publikum nebst Partnerin lachend applaudierte, konnte man von den Lippen von Nico Hoffmeister ablesen: "Unverschämtheit!" Dann musste er selbst grinsen. Der Affront war nur ein Scherz unter besten Freunden. "Trilliarde", glaubte der Quantenphysiker zunächst, dann war er nicht mehr sicher. Der Kandidat wollte lieber nochmal selbst nachrechnen. "Ich gebe Mathenachhilfe. Wenn meine Schüler das sehen, bin ich tot ... und arbeitslos", so Hoffmeister. So weit kam es nicht: Er wählte richtig "Trillion".

"Günther ist ein langweiliger Name"

Günther Jauch fragte, ob man den Kandidaten Nicholas oder Nicolaus schreiben würde. "Nur Nico", antwortete der. "Meine Eltern konnten nicht so weit buchstabieren." Als Sozialwissenschaftler wusste er: "Je seltener ein Name ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit ins Gefängnis oder in die Psychiatrie zu kommen." Befragt nach dem problematischsten Namen in Deutschland meinte Hoffmeister: "Kevin ist noch immer weit vorne, aber Justin holt stark auf." Bei den Mädchennamen dachte er an Chantal. "Und Günther?", wollte der Moderator wissen. "Ist ein recht langweiliger Name", so Hoffmeister. Respekt für so viel Mut gegenüber dem Fragenmeister! "Mehr out kann ein Name nicht sein", gab Jauch selbstkritisch zu, doch sei er wegen seines Onkels so genannt worden. "Heute haben wir ja Kevin, früher gab es den Horst", lenkte Hoffmeister von seiner Majestätsbeleidigung ab.

Kurz darauf haute er den Moderator erneut in die Pfanne. "Was ist Pandora im James-Cameron-Film Avatar?" Die Antwort war 64.000 Euro wert. "Die stecken da irgendwie ihren eigenen Rüssel in den Kopf von einem Pferd", beschrieb er den Film. Über diese Begründung staunte Jauch. Er habe den Film selbst gesehen, behauptete der Moderator. "Sie waren wahrscheinlich in diesem anderen Film mit blauen Leuten", konterte Hoffmeister. "Das waren die Schlümpfe." Wieder hatte er die Lacher auf seiner Seite. Der Kandidat wählte den Mond. Schluss war für ihn bei 125.000 Euro. Der Applaus zeigte, wie gut sich das Publikum amüsiert hatte. So scharf geschossen wurde wohl noch nie gegen Jauch. Außer vielleicht vom Berufs-Frechdachs Oliver Pocher ...

Ebenfalls in der Doppelfolge auf dem Ratestuhl saß die Überhangkandidatin vom Freitag: Sarah Halfter aus Dresden. Sie erzielte 64.000 Euro. Eva Schumacher aus Berlin wurde von Jauch auf ihr Tattoo angesprochen: "You only regret the things you didn´t do", zitierte sie ihr Hautbild. "Gibt es ein schöneres Motto als das für den heutigen Abend?", fragte sich Jauch. "Sie müssten sich nach der Million die Kleider vom Leib reißen", dachte er laut. "Wenn ich die Million gewinne, mache ich das vielleicht sogar", lachte sie. So weit kam es nicht: Sie fiel von 16.000 auf 500 Euro. Alexander Löwe aus Leuna in Sachsen-Anhalt erreichte die 4.000-Euro-Marke. Nur ein Zwischenstopp, denn für ihn geht es am Freitag weiter.