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Freiburg setzt Aufwärtstrend fort - Hecking frustiert

Dieter Hecking ist nach der Pleite in Freiburg frustriert

Der SC Freiburg hat mit dem zweiten Sieg binnen 55 Stunden seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und Borussia Mönchengladbach damit den Sprung auf Tabellenplatz zwei verwehrt.

Am 16. Spieltag der Bundesliga bezwang die Mannschaft von Trainer Christian Streich die favorisierten Gäste mit 1:0 (1:0) - zehn Punkte aus den vergangenen vier Spielen sind für Freiburg eine traumhafte Ausbeute.

"Das Team hat fußballerisch viel gut gemacht. Ich denke, der Sieg in Köln hat sich positiv ausgewirkt. Wir sind die verdienten Sieger. Wir müssen den Ball flachhalten", sagte Streich nach der Partie und gab sich ein Stück weit als Mahner. Direkt nach dem Schlusspfiff sah das noch ganz anders aus. Da startete der Trainer der Breisgauer einen Jubellauf über das komplette Feld und ließ seinen Emotionen freien Lauf.

Hecking frustriert nach Videobeweis

Nils Petersen (20.) erzielte die Freiburger Führung mit einem verwandelten Foulelfmeter, den Schiedsrichter Deniz Aytekin erst nach Absprache mit seinem Videoassistenten und reichlich verzögert gegeben hatte. Der Freiburger Torjäger war bereits am Sonntag mit drei Toren beim Last-Minute-Sieg in Köln der entscheidende Mann gewesen.(TICKER zum Nachlesen)

"Es ist unglücklich, aber man sieht, dass er mich trifft. Wer mich kennt, der weiß, dass ich niemals einen Elfmeter schinden würde. Ich trete mir selber in die Hacke, weil der Kontakt da ist. Ich finde es unstrittig", erklärte der Stürmer nach der Partie sein Laufduell mit Jannik Vestergaard, das zum Strafstoß führte.

Gladbachs Trainer Hecking wütete ob der Entscheidung: "Ich äußere mich dazu nicht mehr. Wenn man es so sieht, dann kann man es als Foul geben. Herr Aytekin hat nichts gesehen, ich habe auch nichts gesehen. 50 Sekunden später haben sie dann etwas gesehen, nachdem sie fünfmal hin und her gespult haben."

Bereits vor Petersens Treffer hatte sich abgezeichnet, dass die Partie für die Gladbacher kein Spaziergang würde - was nicht nur an der verspäteten Ankunft der Gäste im Schwarzwald-Stadion lag.

Zwar gehörten den Gladbachern vor 23.800 Zuschauern noch die ersten Minuten, in denen sie mit deutlich mehr Ballbesitz eine Art Powerplay aufzogen. Die Freiburger, die mit einer geschickten Raumaufteilung und zwei eng stehenden Viererketten verteidigten, lösten sich dann allerdings relativ schnell aus dieser Umklammerung.(DATEN: Alle Ergebnisse im Überblick)

Freiburg das entschlossenere Team

Eine erste Folge davon war der Fernschuss von Tim Kleindienst (15.), der an die Latte krachte. Als kurz danach Petersen traf, stärkte das die Freiburger Zuversicht und Bereitschaft endgültig. Die Gastgeber blieben in der Folge die bessere, weil entschlossenere Mannschaft.(DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Gäste-Trainer Dieter Hecking gratulierte den Hausherren: "Ich denke, dass Freiburg absolut verdient gewonnen hat. Nicht der Videobeweis war für die Niederlage entscheidend, sondern die Leistungen der Teams. Wir haben zu wenig gemacht, um auswärts etwas zu holen."

Und sie hätten gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit noch höher führen müssen. 29 Sekunden waren nach dem Wiederanpfiff gespielt, als Petersen den Ball an die Latte schlenzte. Wenige Augenblicke später zwang Kleindienst mit seinem Kopfball Gladbachs Keeper Yann Sommer zu einer Glanztat, der sich in der 53. Minute im Duell mit Janik Haberer erneut auszeichnete.

Gladbach schon 15 Jahre ohne Sieg in Freiburg

Die Gladbacher, die im Breisgau zuletzt am 23. März 2002 gewonnen hatten, kamen indes weiterhin nur schwer in die Gänge. Ohne acht verletzte Leistungsträger und den gesperrten Nico Elvedi fehlte in der Offensive der Plan, selbst Nationalspieler Lars Stindl oder der ehemalige Freiburger Vincenzo Grifo wirkten ratlos.

Die zahlreichen Ballverluste spielten den Gastgebern zudem in die Karten, die mit ihren überfallartigen Angriffen vermehrt eine mögliche Vorentscheidung hätten herbeiführen können. Vor allem über Gladbachs rechte Abwehrseite, wo Elvedi vom 18-jährigen Reece Oxford ersetzt wurde, rollte ein Angriff nach dem anderen heran. Auf der anderen Seite besaß der eingewechselte Raffael (69.) die erste echte Chance der Gladbacher.