Freitag, 29.06.2018: Was Sie heute wissen müssen

Durchbruch für Angela Merkel. Im Streit um die Asylpolitik ist eine Einigung erzielt worden, nachdem der italienische Ministerpräsident Conte auf dem EU-Gipfel zunächst alle vorbereiteten Beschlüsse blockiert hatte. In der Redaktion einer US-Zeitung hat ein Mann das Feuer eröffnet – fünf Menschen sterben. Und: Bei Protesten gegen Trumps Asylpolitik wurden rund 600 Demonstranten festgenommen. Das sind die wichtigsten Nachrichten des heutigen Tages.

EU-Gipfel erzielt Einigung

Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte beim EU-Gipfel. (Bild-Copyright: Ben Stansall/AFP)
Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte beim EU-Gipfel. (Bild-Copyright: Ben Stansall/AFP)

Unter massivem innenpolitischem Druck ist Angela Merkel auf der Suche nach einer europäischen Lösung im Asylstreit beim EU-Gipfel in Brüssel fündig geworden. Die 28 EU-Staats- und Regierungschefs hätten sich auf Schlussfolgerungen einschließlich der Migration verständigt, teilte EU-Ratspräsident Donald Tusk nach stundenlangen Beratungen in der Nacht zum Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Italien hatte am Donnerstag alle Gipfelbeschlüsse wegen Forderungen in der Flüchtlingsfrage zunächst blockiert.

Rom sieht sich als Hauptankunftsland für Flüchtlinge auf der Mittelmeerroute von den anderen EU-Staaten allein gelassen. Denn nach den EU-Regeln ist normalerweise das Erstankunftsland für Asylbewerber zuständig. Aus Protest hat Italien bereits Schiffen mit vor Libyen geretteten Flüchtlingen die Einfahrt in seine Häfen verweigert.

USA: Schüsse in Zeitungsredaktion – fünf Tote

In einer Zeitungsredaktion in Annapolis erschoss ein Mann fünf Menschen. (Bild-Copyright: Susan Walsh/AP Photo)

In der Redaktion der Lokalzeitung “Capital Gazette” in Annapolis im US-Bundesstaat Maryland hat am Donnerstag ein Mann das Feuer eröffnet. Er erschoss fünf Menschen, weitere Personen wurden verletzt. Die Polizei nahm einen Tatverdächtigen fest. Polizeichef Bill Krampf erklärte, dass es sich um einen Mann Ende 30 handele, der aus der Region stamme. Als sich die Tat in der US-Zeitungsredaktion ereignete, berichtete “Capital Gazette”-Reporter Phil Davis auf Twitter live von dem Geschehen. Auf der sozialen Plattform heißt es unter anderem:

“Es gibt nichts Erschreckenderes, als zu hören, wie mehrere Menschen erschossen werden, während man unter seinem Schreibtisch hockt und hört, wie der Schütze nachlädt.”

Protest gegen Trumps Asylpolitik: Fast 600 Demonstranten festgenommen

Unter den Protestanten befanden sich auch Prominente wie Susan Sarandon. (Bild-Copyright: J. Scott Applewhite/AP Photo)
Unter den Protestanten befanden sich auch Prominente wie Susan Sarandon. (Bild-Copyright: J. Scott Applewhite/AP Photo)

Hunderte Menschen haben am Donnerstag ein Bürogebäude des US-Senats in Washington besetzt und gegen die “Null-Toleranz-Politik” der US-Regierung sowie die Familientrennungen an der US-mexikanischen Grenze demonstriert. Organisiert wurde die etwa zweistündige Aktion von den beiden Gruppen Women’s March und Center for Popular Democracy. Unter den Teilnehmern befanden sich auch Abgeordnete wie Pramila Jayapal und Prominente wie Schauspielerin Susan Sarandon. Nachdem die Polizei die Demonstranten zunächst verwarnt hatte, wurden anschließend etwa 575 Menschen abgeführt. Ihnen werde unrechtmäßiges Demonstrieren vorgeworfen, hieß es vonseiten der Beamten. Die Protestanten seien aber mittlerweile wieder freigelassen worden.