Friedensappell nach Goldmedaille - Frischgekrönte Olympiasiegerin fordert Stellungnahme von russischen Athleten

Die Goldmedaillengewinnerin Yaroslava Mahuchikh feiert auf dem Siegerpodest während der Siegerehrung des Hochsprung-Finals der Frauen am zehnten Tag der Olympischen Spiele 2024 im Stade de France, Paris.<span class="copyright">Cameron Spencer/Getty Images</span>
Die Goldmedaillengewinnerin Yaroslava Mahuchikh feiert auf dem Siegerpodest während der Siegerehrung des Hochsprung-Finals der Frauen am zehnten Tag der Olympischen Spiele 2024 im Stade de France, Paris.Cameron Spencer/Getty Images

Olympiasiegerin Jaroslawa Mahutschich fordert russische Athleten auf, sich gegen die Ukraine-Invasion zu äußern. Sie kritisiert die Doppelmoral der westlichen Offiziellen und widmet ihre Goldmedaille den im Krieg gefallenen Sportlern und Trainern.

Die frischgekrönte Olympiasiegerin Jaroslawa Mahutschich hat nach ihrem Triumph in Paris russische Athleten dazu aufgefordert, sich gegen die Offensive Russlands auszusprechen. Wie die „Kyiv Post“ berichtet, äußerte sie ihre Enttäuschung darüber, dass russische Athleten während der Spiele in Paris geschwiegen haben. „Sie haben nichts gegen diesen Krieg gesagt“, erklärte sie. „Olympische Spiele sind für den Frieden.“ Die 22-jährige Hochspringerin, die nach Kriegsbeginn aus der Ukraine fliehen musste, gewann am Sonntag die Goldmedaille im Hochsprung der Frauen in Paris und brach dabei einen 37 Jahre alten Weltrekord mit einer Höhe von 2,10 Metern.

Kritik an westlichen Offiziellen

Mahutschich kritisierte, dass Russland die Idee einer olympischen Waffenruhe verhöhnt, indem es die Angriffe fortsetzt. Sie warf westlichen Offiziellen Doppelmoral vor, da sie einerseits ihre Solidarität mit der Ukraine bekundeten und gleichzeitig russischen Athleten die Teilnahme erlaubten. Um als neutrale Athleten in Paris antreten zu dürfen, mussten internationale Sportverbände und das IOC prüfen, dass die Sportler den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen oder Verbindungen zu den Armeen ihrer Länder haben. Trotz dieser Auflagen stellte die Menschenrechtsorganisation Global Rights Compliance fest, dass zwei Drittel der von der IOC zugelassenen russischen Athleten Unterstützung für die Angriffe auf die Ukraine bekundet hätten oder Verbindungen zum Militär aufwiesen, wie „Radio Free Europe“ berichtet.

Zukunftspläne und Widmung der Goldmedaille

Nach ihrem Sieg wurde Mahutschich als Heldin gefeiert. Das ukrainische Nachrichtenportal Ukrainska Pravda verkündete begeistert: „Jaroslawa die Große.“ Die Athletin selbst beschreibt den Moment als so aufregend, dass sie die ganze Nacht nicht schlafen konnte: „Ich bin Olympiasiegerin!“ Auf die Frage nach ihren Zukunftsplänen antwortete Mahutschich, dass sie hoffe, bis in ihre späten 30er Jahre wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie widmete ihre Olympische Goldmedaille den fast 500 Sportlern und Trainern, die seit Beginn des Krieges getötet wurden.