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Friedensnobelpreis 2022 geht an Menschenrechtler aus Belarus, Russland und der Ukraine

Russlands Krieg in der Ukraine hat auch die Entscheidung des Nobel-Komittees in diesem Jahr eindeutig bestimmt: Der Friedensnobelpreis 2022 ist ein klares Zeichen gegen Menschenrechtsverletzungen, wie sie etwa in Russland begangen werden.

Die Auszeichnung geht an den belarussischen Menschenrechtler Ales Bjaljazki, der unter anderem über Straflager und Verhältnisse in russischer Gefangenschaft berichtet. Er teilt sich den Friedensnobelpreis mit zwei Menschenrechtsorganisationen aus Russland und der Ukraine: Memorial und das Center for Civil Liberties.

Die diesjährigen Preisträger repräsentierten die Zivilgesellschaft in ihren Heimatländern, sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, bei der Preisbekanntgabe. Sie setzten sich seit vielen Jahren für den Schutz der Grundrechte der Bürger und das Recht ein, Machthabende zu kritisieren.

Bjaljazkis Menschenrechtsorganisation Wjasna (Frühling), die er trotz zahlreicher Gefahren 1996 gründete, unterstützt politische Gefangene und ihre Familien. Nach einem Gefängnisaufenthalt von 2011 bis 2014 wurde Bjaljazki im Juli 2021erneut festgenommen und in Belarus wegen angeblicher Steuerhinterziehung angeklagt.

"Wir wollen auf die Wichtigkeit der Werte hinweisen, für die die Gewinner stehen", erklärte das Nobelkomitee in Oslo. Auf die Nachfrage, ob der Preis ein Zeichen am 70. Geburtstag Wladimir Putins, sagte die Vertreterin des Komitees, dass der Preis immer für und nicht gegen jemanden verliehen werde.

Man hoffe auch, dass der Preis Bjaljazki nicht weiter in Gefahr bringe sondern seiner Moral guttue.

Die Nobelpreise sind alle mit 10 Mio. Schwedischen Kronen dotiert, das entspricht etwa 920.000 Euro. Der Friedensnobelpreis ist dabei der einzige der Preise, der nicht im schwedischen Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo überreicht wird.

Im vergangenen Jahr war die Auszeichnung der Jury in Norwegen an die Journalisten Maria Ressa von den Philippinen und Dmitri Muratow aus Russland für ihren Kampf für die Meinungsfreiheit vergeben worden.

Damit haben die Tage der Nobelpreis-Bekanntgaben ihren Höhepunkt erreicht. Zuvor waren in dieser Woche bereits die Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden. Am kommenden Montag folgt zum Abschluss noch der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften, der als einziger der Preise nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht.

Die Verkündung des Friedesnobelpreises können Sie im Player noch einmal anschauen.