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Friedhof statt Skyline: Tagesausflug nimmt makabre Wendung

Nachdem einer Gruppe älterer Touristen ein Städteausflug versprochen wurde, diese aber dann bei einer Verkaufsveranstaltung auf einen Friedhof landete, wird nun gegen ein chinesisches Reiseunternehmen ermittelt.

Statt zu den beliebtesten Attraktionen der Stadt wurde die Gruppe auf einen Friedhof gebracht. Quelle: Weibo/The Paper
Statt zu den beliebtesten Attraktionen der Stadt wurde die Gruppe auf einen Friedhof gebracht. Quelle: Weibo/The Paper

Die Teilnehmer hatten eigentlich erwartet, mit dem Bus die berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Chongqing zu sehen. Stattdessen fanden sie sich laut Berichten der Staatsagentur Xinhua auf einem Friedhof wieder.

Ein Tourist erzählte den regionalen Medien, dass er von dem Reiseunternehmen kontaktiert wurde, um sich für den Ausflug anzumelden. Ihm wurde ein Ticketpreis von 18 Yuan (etwa 2,30 Euro) versprochen, in dem auch ein Mittagessen inbegriffen war.

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Der Mann namens Zheng fühlte sich von dem Angebot angesprochen und fand sogar noch mehr als zehn weitere Freunde, die ebenfalls mit ihm auf den Ausflug kamen. Auf Videos, die vor der Ankunft auf dem Friedhof aufgenommen wurden, sieht man die Teilnehmer fröhlich lachend.

Das änderte sich allerdings schlagartig als sie den Longfengshan Friedhof erreichten und ihnen die Angestellten dort versuchten, Gräber und Beerdigungsdienste zu verkaufen: "Man kann nicht im Namen des Tourismus [Menschen auf einen Friedhof bringen]“, so ein wütender Zheng.

Ein Video zeigt die Gruppe vor ihrer Ankunft auf dem Friedhof in ausgelassener Stimmung. Quelle: Weibo
Ein Video zeigt die Gruppe vor ihrer Ankunft auf dem Friedhof in ausgelassener Stimmung. Quelle: Weibo
Wütende Ausflugsteilnehmer machten ihrem Ärger in den regionalen Medien Luft. Quelle: Weibo
Wütende Ausflugsteilnehmer machten ihrem Ärger in den regionalen Medien Luft. Quelle: Weibo

Der Vorfall hat in den sozialen Medien Chinas wie dem Twitter-artigen Weibo große Aufmerksamkeit erregt: „Das hat mich richtig wütend gemacht“, schrieb jemand.

„Das ist so lächerlich“, schrieb jemand anderes.

Andere jedoch waren der Meinung, dass die Teilnehmer im Hinblick auf den günstigen Preis des Ausflugs etwas naiv gewesen seien: „Wohin kann man schon für 18 Yuan reisen?“, fragte jemand.

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Die Kultur- und Tourismuskommission von Chongqing ordnete eine Untersuchung der Angelegenheit an. Seitdem ist bekannt geworden, dass das Reiseunternehmen nicht über die nötige Lizenz verfügte, um Ausflüge für Touristen anzubieten. Die Ermittlungen dauern an.

Die Behörden sagten, sie seien besorgt, dass der Vorfall dem Ruf der Stadt schaden könnte, besonders weil diese bei Touristen schon immer sehr beliebt war. Die Stadt gilt als eine der Megastädte Chinas.

Tom Flanagan

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