Werbung

Fußball-Weltmeister wirbt für Fitness-App: "Höhle der Löwen"-Investoren winken ab

Eine brandneue Fitness-App, erprobt und beworben von einem waschechten Fußballweltmeister - was soll da schiefgehen in der "Höhle der Löwen"? Es kam ganz anders. Auch Georg Kofler erlebte in der VOX-Investorenshow sein blaues Wunder.

Regel Nummer eins in der "Höhle der Löwen": Leg dich nicht mit Ralf Dümmel an! Das war Georg Kofler in der aktuellen Episode wohl mal kurz entfallen - und schwups - stand er ohne Deal da!" "Ich würd's lieber alleine machen! Sonst gibt es ständig irgendwelche Diskussionen!", erklärte der Medienunternehmer resolut, als die Gründer von "FLEXIMED" gerne beide "Löwen" im Boot haben wollten. Denn sowohl Ralf Dümmel als auch Georg Kofler hatten den Gebrüdern Mucha mit ihren speziellen Einlegesohlen das gleiche Angebot gemacht (140.000 Euro für 33 Prozent). Es kam, wie es kommen musste. Und Carsten Maschmeyer gab auch noch seinen Senf dazu ...

Peter Mucha und sein Bruder Werner hatten vor ihrem Auftritt in der "Höhle der Löwen" bereits eine Million Euro in ihre Einlegesohle "FLEXIMED" investiert. Das Besondere: Ein Federstahlkern gibt der Sohle Stabilität. Dadurch wird der Druck des Körpergewichts gleichmäßig auf den ganzen Fuß verteilt. Nachdem es gleich zwei Angebote von den "Löwen" gab, fragten sie nach kurzer Beratung nach: "Dass man das zu viert macht, geht nicht?"

Kofler (ProSiebenSat1)
Kofler (ProSiebenSat1)

Nein, für Georg Kofler ging das nicht! Der Blick dazu von Dümmel: äußerlich gleichgültig, innerlich: "Na, warte!" Lange dauerte es nicht bis zur Revanche. Die Muchas entschieden sich erwartungsgemäß für den Handelsmogul. Kofler wollte nach seiner Niederlage gut Wetter machen: "Also Ralf, ich teste das jetzt für dich!", winkte er mit den Einlegesohlen. Doch dann grätschte auch noch Maschmeyer rein: "Ich bin der Meinung, dass das nicht klappen wird. Ich freu mich für den von euch, der das Angebot nicht bekommen hat!" Ups! "Trotzdem drück ich die Daumen!", schob er dann noch vorsichtshalber hinterher.

Der zweite Dümmel-Deal der Sendung: "Carryyygum". Der Münchner Carl Heinze hatte den wohl kleinsten Fahrrad-Gepäckträger der Welt dabei. Auch hier hatte Carsten Maschmeyer das letzte Wort: "Er kam als Carl der Kleine rein und geht jetzt mit Ralf zusammen als Carl der Große raus!" Denn Dümmel versprach: "Aus Ihren drei Filialen können wir sofort zwischen 8.000 und 10.000 machen!" Daher gab Heinze für 150.000 Euro auch 40 statt 20 Prozent an seinem Unternehmen ab.

"Unverkaufbar und unfinanzierbar!"

"Ich möchte gern der erste Gründer sein, der hier aus der 'Höhle der Löwen' zum zweiten Mal mit einem Deal rausgeht!", wünschte sich Jörn Gutowski - doch sein Traum blieb unerfüllt. Dabei war Frank Thelen kurz davor: "Eigentlich wollte ich jetzt gerade investieren", erklärte der. "Aber ich kann's nicht!" Doch von vorn: Mit "Try Foods", Probierboxen für zu Hause, gewann Gutowski 2016 Thelen als Investor. Schnell stellte sich dann jedoch heraus, dass das Ganze nicht gut zu skalieren ist. Der "Löwe" stieg aus. Nun stellten Jörn und sein Kumpel Zeevi Chaimovitch mit "KOFU" Tofu aus Kichererbsen vor. Hier war die Skalierbarkeit nicht das Problem. Es gab aber dennoch eine "Poison Pill": Der Hersteller von "KOFU" ist mit am Unternehmen beteiligt. "Ihr könnt gar keine Ausschreibung machen", erklärte Carsten Maschmeyer. "Ihr habt die Firma so aufgesetzt, dass sie unverkaufbar und unfinanzierbar ist!"

Keine rosige Zukunft sah der Milliardär auch für das Trainingskonzept "FitterYOU" von Fritz Grünewalt. Obwohl Fußball-Weltmeister André Schürrle als Testimonial per Video eingespielt wurde, konnte die Kombination aus Trainingsmatte und personalisierter Coaching-App die "Löwen" nicht überzeugen. Fritz, der fünf Jahre lang Vorstandsmitglied beim 1. FC Kaiserslautern war, hat bereits stolze 4,5 Millionen Euro in seine Idee investiert. "Mich stört der bisherige Umgang mit Geld. Da hätte man viel weiter sein können!", gab Maschmeyer zu bedenken. Außerdem: "Die Matte hat ihm kein Feedback gegeben, hat ihm weder applaudiert noch Haltungsfehler kritisiert", erklärte der Super-Investor, nachdem Nils Glagau das Ganze einmal testen durfte. Dagmar Wöhrl pflichtete ihm bei: "Das erinnert mich an früher - Aerobic mit Jane Fonda. Damit habe ich angefangen." Seitdem habe sie vieles in der Richtung ausprobiert. Aber nie lange gemacht. "Weil mir die Korrektur gefehlt hat!"

Mode aus Müll

Ein Happy End gab es dagegen wider Erwarten für "MARGARET AND HERMIONE" aus Wien. Denn da hagelte es ordentlich Kritik - angefangen damit, dass niemand den Namen des Mode-Start-ups richtig aussprechen konnte ("Harry Potter"-Fans wissen mehr: Her-mei-uh-nie!). Familienunternehmerin Dagmar Wöhrl schlug bei der Bade- und Sportmode von Barbara Gölles jedoch zu (120.000 Euro für 25 Prozent). "Die Bikinis, Badeanzüge und Sportteile sind aus Plastikmüll gefertigt", erklärte die Gründerin. Genau genommen aus alten Fischernetzen, die in den Ozeanen treiben. Täglich werden davon Tausende von Tonnen aus dem Meer gefischt. Ein Herzensthema für Wöhrl. "Ob wir es schaffen, eine sehr große Marke daraus zu machen, weiß ich nicht", gab sie aber auch zu.

Denn alle "Löwen" hatten einen Heiden-Respekt vor dem Thema "Bademode", die Warengruppe mit den größten Retouren, wie Ralf Dümmel erklärte. "Ich melde meine Kapitulation vor dem Bikini-Business an!", verkündete auch Georg Kofler. Williams pflichtete ihm bei: "Das ist der Wahnsinn, dass Sie sich das Schwierigste von allem ausgesucht haben!" Umso größer war die Freude bei der Gründerin, nun eine "Löwin" an ihrer Seite zu haben.

Traurige Neuigkeiten gab es aber leider von Friseurmeisterin Barbara "Babsi" Reiter und ihrem Partner Christian Steiner. Das Team von "CB.LASH" muss künftig ohne Judith Williams weitermachen. Der Grund: Das Patent ihrer künstlichen Magnet-Wimpern hielt nicht das, was es versprach. Es bietet keinen Schutz gegen Nachahmung. Der Markt wird gerade mit ähnlichen Produkten überschwemmt.