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Fukushima: Fotos aus dem Inneren des Reaktors zeigen Unmengen von radioaktivem Schlamm

Endlich ist es gelungen, Fotoaufnahmen aus dem Inneren des Reaktors in Fukushima zu machen. Die Bilder zeigen, was nach Tonnen von geschmolzenem radioaktiven Brennstoff aussieht. Die Aufräumarbeiten versprechen, zu einer Mammutaufgabe zu werden.

Bestätigt: Im Inneren des Fukushima-Reaktors sieht es deutlich schlimmer aus  (Symbolbild: Christopher Furlong/Getty Images)
Bestätigt: Im Inneren des Fukushima-Reaktors sieht es deutlich schlimmer aus (Symbolbild: Christopher Furlong/Getty Images)

Ein ferngesteuerter Roboter hat es nun geschafft, in den am meisten beschädigten Reaktor des zerstörten Kernkraftwerks in Fukushima vorzudringen und Fotoaufnahmen von Nachwirkungen der Atomkatastrophe zu machen, die Japan 2011 erschüttert hatte.

Experten zufolge sind darauf große Mengen an nuklearem Brennstoff zu sehen, der geschmolzen ist und sich am Boden des Reaktors zu Bergen an radioaktivem Schlamm gesammelt hat, wie die Associated Press berichtet.

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Der Großteil dieses Atommülls befindet sich auf dem Grund der Auffangbehälter. Dem Bericht zu den Bildern zufolge, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, würde dieser Umstand die Entfernung des radioaktiven Schlamms extrem erschweren.

900 Tonnen Atommüll befinden sich noch in den Reaktoren, wie die Associated Press weiter berichtet. Offizielle vom Kraftwerkbetreiber Tokyo Electric Power Company Holdings (TEPCO) geben an, dass die Dauer der Aufräumarbeiten 30 bis 40 Jahre betragen könnte. Kritiker hingegen nennen diese Prognose arg optimistisch.

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Bereits das Erstellen der Fotos hatte sich als kompliziert erwiesen. Schon 2017 hatten Forscher mittels eines Roboters Bilder machen wollen. Aufgrund der schweren Zugänglichkeit und des hohen Levels an Strahlung innerhalb des Reaktors war die Aktion jedoch gescheitert.

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Demnach war neben Fotos eine weitere Aufgabe des Roboters, den Weg für weitere Maschinen freizumachen, damit Proben des radioaktiven Schlamms genommen werden können, um den Verdacht, dass es sich dabei um radioaktiven Brennstoff handelt, zu bestätigen. Fünf weitere Roboter stehen für weitere Missionen in den kommenden Monaten bereit. Diese sollen helfen, eine konkrete Strategie zu entwerfen.

Bislang steht nämlich noch nicht fest, wie das radioaktive Material auf sicherem Wege entfernt werden kann - geschweige denn, wie es anschließend aufbewahrt oder vernichtet werden kann. Diese großen Fragezeichen gesellen sich laut Associated Press zu dem Vorhaben Japans, radioaktives Wasser ins Meer zu kippen - einfach weil man, wie das Land angibt, nicht wisse, was man sonst damit tun solle.

2011 hatte ein Erdbeben in Japan und der daraus resultierende Tsunami die Kühlungssysteme des Kernkraftwerks in Fukushima beschädigt und zu der Nuklearkatastrophe geführt. Bei dieser Schmelze der drei Reaktorkerne entstand den Experten zufolge auch der radioaktive Schlamm, dessen Bilder nun um die Welt gehen.

Videografik: Die Atomkatastrophe von Fukushima