Für Alexandria Ocasio-Cortez war Kellnern die ideale politische Schule
Nachdem die US-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez für ihre Befragung von Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen gefeiert wurde, gab sie zu: Kellnern war für sie die beste Schule.
Bevor sie eine beachtliche Karriere in der US-Politik hinlegte und Abgeordnete im US-Kongress wurde, ging Alexandria Ocasio-Cortez kellnern. Doch genau diese Zeit soll die 29-Jährige ideal vorbereitet haben, wie sie nun auf Twitter verriet.
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Alexandria Ocasio-Cortez befragte Michael Cohen
Zu dem Tweet kam es, nachdem Ocasio-Cortez für ihre Befragung von Michael Cohen gefeiert worden war. Der frühere Anwalt von US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch, 27. Februar 2019, vor 40 Abgeordneten des US-Kongresses ausgesagt und seinen früheren Arbeitgeber als “Betrüger. Bauernfänger. Rassist.” bezeichnet.
Ihn hatte die 29-Jährige nach Trumps Finanzen befragt: konkret nach Trumps Steuererklärungen, Vermögenswerten und Steuerbetrugsvorwürfen. Ihre Art der Befragung muss User der sozialen Medien offenbar beeindruckt haben.
Ocasio-Cortez’ Reaktion via Twitter
Auf entsprechendes Lob reagierte die Demokratin anschließend auf Twitter mit einem Blick in die Vergangenheit: Ihre Erfahrung in der Gastronomie hätte geholfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern und sie damit für einen Job wie diesen zu rüsten.
Thanks!
Bartending + waitressing (especially in NYC) means you talk to 1000s of people over the years. Forces you to get great at reading people + hones a razor-sharp BS detector.
Just goes to show that what some consider to be “unskilled labor” can actually be anything but 😉 https://t.co/pcVKe5XKdm
— Alexandria Ocasio-Cortez (@AOC) February 28, 2019
“Vielen Dank! Barkeeperin sein und Kellnern (vor allem in NYC) bedeutet, dass man im Laufe der Jahre mit Tausenden von Menschen spricht. Das zwingt einen dazu, sich mit dem ‘Lesen’ von Personen zu beschäftigen und führt zu einem messerscharfen BS-Detektor. Das zeigt nur, dass das, was manche als ‘ungelernte Arbeit’ betrachten, tatsächlich alles andere als das sein kann.”
Bis spät ins Jahr 2017 hinein kellnerte Ocasio-Cortez in einer Bar in New York City, bevor sie nur wenige Monate später den Republikaner Joe Crowley in der Vorwahl von seinem Sitz im US-Kongress verdrängte. “Barkeeperin sein und Kellnern (vor allem in NYC) bedeutet, dass man im Laufe der Jahre mit Tausenden von Menschen spricht. Das zwingt einen dazu, sich mit dem ‘Lesen’ von Personen zu beschäftigen und führt zu einem messerscharfen BS-Detektor”, schreibt die 29-Jährige. Mit BS scheint sie Bullshit zu meinen und sagen zu wollen, dass sie sofort erkennen könne, wenn jemand nicht die Wahrheit erzählt.
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Alexandria Ocasio-Cortez machte sich Kellnerjob zunutze
Durch diesen Job habe sie gelernt, Strategien zu entwickeln und sich offensichtlich negative Aspekte zunutze zu machen. “Wenn man als Frau in der Dienstleistungsbranche arbeitet, wird man ständig belästigt”, sagte sie gegenüber “The Hollywood Reporter”.
“Man wird oft auf eine Art und Weise angesprochen, die sehr vorurteilsbehaftet ist. Man wird wie ein Diener behandelt. Also gewöhnt man sich daran, diese Dynamik zu steuern”, erklärte sie demnach. Alexandria Ocasio-Cortez scheint während dieser Zeit Muster und Strategien entwickelt zu haben, die sie nun im US-Kongress gewinnbringend einsetzt.
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