Für Bill Cosby ist die Zeit im Gefängnis angeblich “eine großartige Erfahrung”

Bereits im April 2018 wurde Bill Cosby in einem Missbrauchsfall schuldig gesprochen: Er soll die Universitätsmitarbeiterin Andrea Constand 2004 betäubt und vergewaltigt haben. Im September wurde der US-Comedian zu drei bis zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt erklärte sein Sprecher: Cosby sieht die Zeit hinter Gittern positiv.

Anfänglich soll der 81-jährige Bill Cosby sich schwer damit getan haben, nun im Gefängnis zu sein. Wie Insider berichteten, sollen die anderen Insassen ihn nur wenige Stunden nach seinem Einzug mit verdorbenen Hotdog-Brötchen beworfen haben. Zwei Wochen nach dem Urteil habe der ehemalige “Die Bill Cosby Show”-Darsteller dann um Freilassung gebeten haben – sein Antrag auf Strafverkürzung wurde allerdings im Oktober 2018 abgelehnt.

Eigenes Zimmer und Helfer

In einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC10 gab Cosbys Sprecher Andrew Wyatt nun erstmals Einblicke in das Leben im Gefängnis. “Trotz der Umstände ist dies eine großartige Erfahrung”, teilte Wyatt in dem Gespräch mit. Dazu dürften wahrscheinlich auch die Umstände beitragen, die Cosby genießen kann. Denn aufgrund seines hohen Alters von 81 Jahren und der sogenannten “Legal Blindness” soll er nicht nur ein eigenes Zimmer haben, sondern auch die Unterstützung von anderen Insassen bekommen, die ihm bei bestimmten Tätigkeiten helfen sollen. “Legal Blindness” bezeichnet eine bestimmte Stufe des Sehverlustes, die gesetzlich definiert wurde. Danach richten sich auch Hilfeleistungen, die Betroffene beantragen können.

Cosby ist “nicht reumütig”

In dem Interview betonte Wyatt auch, dass es Cosby gut gehe. “Wenn ich ihn besuche, ist nichts Trauriges daran”, erklärte er. Der Komiker, dem von 60 Frauen sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden, zeige aber trotz allem keine Reue: “Er ist nicht traurig. Er ist nicht reumütig, weil er nichts falsch gemacht hat.” Bis heute gestand Cosby seine Schuld nicht ein und betont immer wieder, er habe einvernehmlichen Sex mit den Frauen gehabt.

Cosbys Sprecher erklärte auch, er würde sich vielmehr als “politischer Gefangener” sehen und vergleiche sich mit Martin Luther King und Nelson Mandela. Zudem betonte Wyatt, dass er der einzige sei, der den 81-Jährigen aktuell im Gefängnis besuche. Cosby wolle nicht, dass seine Frau Camille, mit der er seit 1964 verheiratet ist, ihn so sehe. Aber er telefoniere dreimal täglich für je drei Minuten mit ihr – mehr sei Cosby nicht gestattet.