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Für dieses Foto erntet Markus Söder zu Unrecht Twitter-Häme

Ein Schnappschuss von Markus Söder am Grenzübergang Kirchdorf am Inn sorgt für Spott im Netz. (Bild: Getty Images)
Ein Schnappschuss von Markus Söder am Grenzübergang Kirchdorf am Inn sorgt für Spott im Netz. (Bild: Getty Images)

Dem bayerischen Ministerpräsidenten fehlt der Durchblick: Diesen Eindruck vermittelt zumindest ein Schnappschuss von Markus Söder an der deutsch-österreichischen Grenze. Der Spott auf Twitter ließ nicht lange auf sich warten. Allerdings ist den Kritikern ein wichtiges Detail entgangen.

Die neue Bayerische Grenzpolizei hat am Mittwoch am Grenzübergang Kirchdorf am Inn ihre Arbeit aufgenommen. Markus Söder ließ es sich nicht nehmen, persönlich zu erscheinen, um die neue, gehobene Ausstattung der Beamten zu checken. Drohnen, Wärmebildkameras, Nachtsichtgeräte – mit der neuesten Technik und flexiblen Kontrollen wolle man ein klares Zeichen an Schlepper, Schleuser und Kriminelle senden: “Bayerns Grenzen sind sicher”, so der CSU-Politiker. Um das mit einem symbolträchtigen Bild zu unterstreichen, ließ er sich mit einem Gerät fotografieren, das aussah wie ein Fernglas. Ein Fernglas, auf dem sich scheinbar noch die Abdeckungen befanden – ein gefundenes Fressen für die Twitter-Community.

Die meisten Tweets drehten sich um den fehlenden Durchblick von Söder, im eigentlichen und im übertragenen Sinn. Aber er musste sich auch mit anderen Politikern vergleichen lassen, die bereits in ähnlichen Situationen abgelichtet wurden.

Kritik an den Kritikern

Was die Spötter nicht beachtet haben: Zwar sieht es auf den ersten Blick so aus, als schaue Söder durch ein verschlossenes Fernglas, in Wirklichkeit handelt es sich dabei aber um ein Nachsichtgerät, in dessen Deckel kleine Löcher eingearbeitet sind, um es auch bei helleren Lichtverhältnissen nutzen zu können. Dies bestätigt auch die Schilderung eines dpa-Reporters, der vor Ort war:

“Und natürlich greift Söder trotz hellster Morgensonne zu dem Nachtsichtgerät, das aussieht wie ein großes Fernglas, hält es hoch, schaut durch, die Kameras klicken. Einmal probiert er es mit aufgesteckten Schutzkappen, was bei der Benutzung am Tag richtig ist, dann probiert er es aber auch noch ohne – und zuckt kurz zurück.”

Die Häme kassierte Markus Söder also ohne Grund, wenngleich der Griff zum Nachtsichtgerät am hellichten Tag wohl auch nicht die beste Wahl war…

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