Wegen Trumps "Muslim Ban"? Flughafen-Arrest statt Flitterwochen

Ohne Angabe von Gründen durfte ein britisches Ehepaar den Flughafen von Los Angeles 26 Stunden nicht verlassen. (Bild: AP Photo/Reed Saxon)
Ohne Angabe von Gründen durfte ein britisches Ehepaar den Flughafen von Los Angeles 26 Stunden nicht verlassen. (Bild: AP Photo/Reed Saxon)

Ein britisches Paar wurde auf seiner Hochzeitsreise über 26 Stunden am Flughafen in Los Angeles (LAX) festgehalten – und anschließend in Handschellen zurück nach Großbritannien geschickt. Die beiden geben Donald Trumps Haltung gegenüber Muslimen die Schuld.

Wie „The Sun“ berichtete, wollten Natasha Politakis (29) und ihr Ehemann Ali Gul (32) aus London im Mai dieses Jahres ihre Flitterwochen in den USA verbringen. Auf dem Programm standen Los Angeles, Hawaii und Las Vegas. Über 8000 Euro ließ sich das Paar den Trip kosten – und erlebte eine böse Überraschung.

Am LAX wurde das Paar von Grenzbeamten festgenommen und rund 26 Stunden in einem Immigrations-Arrestraum festgehalten. „Sie haben uns im Detention Center am Flughafen festgehalten, unseren ganzen Besitz beschlagnahmt und ließen uns 26 Stunden lang nicht duschen, einen Kaffee holen oder unsere Kleidung wechseln“, wird Politakis in der britischen Publikation zitiert.

Das Paar erklärt, „wie Kriminelle“ behandelt worden zu sein. Ein Grund dafür wurde Polakis und Gul nicht genannt. Das Paar ist davon überzeugt, dass Guls türkische Herkunft dafür verantwortlich ist. „Soweit wir wissen, war alles in Ordnung, bevor wir uns auf den Weg machten, aber als wir da waren, ließen sie uns nicht rein“, so Politakis. „Wir glauben, nach der Wahl von Trump haben sie einfach nur einen Blick auf seinen Namen geworfen, sich gedacht, dass er Moslem ist und ihn nicht rein gelassen“.

Dem „Guardian“ gegenüber gab Politakis zudem an, dass sie versuchten, mit der britischen Botschaft Kontakt aufzunehmen. Diese hätte sie auf die Website verwiesen, die allerdings keine Erklärung lieferte. Am Tag darauf mussten die beiden die USA verlassen.

„Es dauert lange und fühlt sich wie eine Ewigkeit an, wenn du da drinnen bist. Keiner sagt dir irgendwas, und dann meinten sie zu uns: ‚Ihr werdet nicht nach Hawaii reisen sondern ihr werdet mit dem ersten Flug morgen Früh zurückgeflogen“, so Politakis. Die beiden wurden zum Flug eskortiert. Ihre Pässe und Mobiltelefone bekamen sie erst in Großbritannien zurück.

Ihre Flitterwochen verbrachten die beiden schließlich in Mexiko. In die USA wollen die beiden laut eigenen Angaben nicht mehr reisen. Die US-Botschaft weigerte sich laut „Guardian“, diesen Fall spezifisch zu kommentieren, sondern verwies nur darauf, dass es 60 Gründe gäbe, warum jemandem die Einreise verweigert werden könne.